Bürgerversicherung? Wie realistisch ist das? (Gesetzliche Krankenkassen)

Jürgen, Freitag, 22.06.2018, 08:27 (vor 2129 Tagen) @ Czauderna

Hoffentlich wird es eine Bürgerversicherung in dieser Art nie geben. Ich bin seit min. 25 Jahren freiwillig in der GKV versichert (was ich im Nachhinein sehr bereue) und zahle monatlich als Lediger 809,78 Euro in die gesetzliche KV und PV (mein Eigenanteil: 430,33 Euro). Seit Jahren steigen ständig die Beitragssätze und die Beitragsbemessungsgrenze. Dafür werden die Leistungen drastisch gekürzt (Brille, Zahnersatz, medizinische Anwendungen...) und zusätzlich Zuzahlungen verlangt. Die Anzahl der Arztpraxen und Krankenhäuser werden ständig verringert, wodurch sich die Wartezeiten deutlich erhöhen. Ein Ende dieser Kostenspirale ist nicht in Sicht.

Und nun soll auch noch die Beitragsbemessungsgrenze fallen? Dann würden sich meine Beitrage zur KV und PV schlagartig bei den gleichen schlechten Leistungen um 70-80 Prozent erhöhen. Das kann doch so nicht gewollt sein! Irgendwann ist auch mal Schluss mit diesem Sch....-Sozialstaat.

Falls diese staatlich verordnete Einheitskasse, genannt "Bürgerversicherung", wirklich kommen sollte, wird es Leistungen nur nach "Kassenlage" geben. Sobald der Wirtschaftsaufschwung nachlässt, was laut Expertenschätzungen mit Sicherheit in den nächsten 2-3 Jahren passieren wird, werden die Sozialausgaben des Staates drastisch durch die deutliche Zunahme von Arbeitslosen enorm steigen. Spätestens dann wird der Leistungskatalog reduziert, und die Beiträge erhöht. Die Besserverdiener können sich dann durch Zusatzversicherungen den heutigen medizinischen Standard von Privatversicherten incl. der kurzen Wartezeiten sichern. Die Unter- und Mittelschicht muss dann mit deutlichen Leistungskürzungen wie z. B. in England leben.

In solch einem System möchte ich NIE versichert sein; und deshalb hoffe ich, dass die Bürgerversicherung nie kommen wird.


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