Re: Welche PKV? Oder lieber gar keine? (Private Krankenversicherungen)
Auch in der GKV wissen Sie nicht, was sich wie entwickelt.
Deshalb würde ich Ihnen raten, Ihre PKV nach Leistungsgesichtspunkten zu wählen, d.h. dass z.B. Hilfsmittel wenigstens auf GKV-Niveau versichert sind (so z.B. nicht bei der Debeka! Bitte nicht an Brillen, sondern 100.000 Euro teure Lebenserhaltungsmaschinen/Heimdialysegeräte usw. denken!), dass z.B. häusliche Behandlungspflege versichert ist usw. Was hilft mir hier eine Tariflinie, wenn das nicht versichert ist? Was hilft mir Betragsstabilität, wenn im Worst-Case nichts bezahlt wird? Was hilft mir die Vergangenheit, wenn sich ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit wie z.B. die AO sich gerade selbst auflösen will und damit mit einer Aktiengesellschaft fusionieren will, die ja angeblich so teuer ist, da die Aktionäre auch noch was verdienen wollen.
Nichts ist sicher im Gesundheitswesen, nur das, was in der PKV in den Bedingungen steht. Sollten Sie dauerhaft zu wenig verdienen, um sich dies leisten zu können, dann lassen Sie es! Die Versicherungspflichtgrenze ist als Sozialschutzgrenze eigentlich viel zu niedrig, da Sie im Alter mindestens über 2000 Euro Einkünfte netto pro privatversicherte Person verfügen müssen, um die PKV (ca. 500 bis 700 Euro im Monat) im Alter zahlen zu können und noch ein bisschen Lebensstandard wahren zu können. Wie man - außer mit einer fetten Betriebsrente oder Erbe - diese Alterseinkünfte aus einem jetzigen Nettoeinkommen von oft nur 2400 Euro bei 4000 Euro brutto aufbauen will, ist mir persönlich ein Rätsel. Wenn da nur ein Kind kommt, dann geht die Rechnung schon in die Hose!
Auf jedenfall sollten Sie wissen, dass für den PKV-Kunden Gesundheit wichtiger sein muss als alles andere: D.h. Sie müssen für Ihre PKV im Alter Rücklagen bilden von den ersparten Beiträgen. Sogar als Single werden ab 50 die Beiträge der PKV meist über der GKV liegen, natürlich bei besseren Leistungen. Also bitte nicht die Ersparnis für Autos und Urlaub verprassen!