Re: Bürgerversicherung (Sozialpolitik)

Thomas, Dienstag, 18.12.2007, 23:52 (vor 5983 Tagen) @ Ludwig b.

Eine sehr gute Überlegung, wenn die GKV endlich eine, wenn auch kleine Kapitalrücklage bilden würde!

Nur will Herr Lauterbach ja keine gerechte Finanzierung, sondern gleich schlechte Behandlung für alle. Er will sogar Zusatzversicherungen verbieten bzw., da dies europarechtlich nicht geht, diese ad absurdum führen. So soll es außer Einbettzimmer und Wellnessbehandlung keine Wahlleistungen mehr geben, d.h. die GKV darf nirgends zuzahlen, wo auch die PKV zuzahlt. Er meint, dass sich der Chefarzt nur um benachteiligte Hilfsarbeiter, aber nicht um vom Leben bevorzugte Schreibtischtarbeiter kümmern darf.

Dies führt dann zu der absurden Situation, dass sich nur die oberen Zehntausend, also die richtig Reichen, neben der 100% GKV noch einmal eine getrennte 100%ige PKV leisten, wie z.B. in Spanien oder in GB.

Da geht man als Reicher zur "sozialen Sicherheit" bzw. zum NHS, der Bürgerversicherung, wenn man nichts Ernstes hat. Ist es etwas Ernstes, geht man in die Privatklinik, in der die GKV nichts erstattet. Die 100%-PKVen sind dort natürlich nicht so teuer wie in Deutschland, da man die staatliche Bürgerversicherung noch nutzen kann, aber bei gleicher Leistung erheblich teurer als eine deutsche GKV + eine komplette Zusatz-PKV (Einbettzimmer, Chefarzt + ambulantes Kostenerstattungsverfahren).

Der Mittelstand leistet sich deshalb in Spanien oder in GB nur sehr bescheidene private Versicherungen, die teilweise weniger leisten als eine deutsche GKV!
Übrigens: Dieses System hat in beiden Ländern keine negativen Auswirkungen für die Ärzteeinkommen, sondern nur auf die Versorgung der Menschen!


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