KV Hamburg hetzt Mitglieder gegen die BKKen auf! (Sonstige Themen)
Hallo Liebe Mitglieder,
heute habe ich eine Ärzte Zeitung, namens "medical tribune" gelesen.
In der war ein Bericht über die "angebliche Diskreminierung" der Betriebskrankenkassen durch die Kassenärztliche Vereinigung.
Hauptaussage des Berichts war, dass durch die Billig-Kassen (BKKen) weniger Geld in den Topf der Kassenärztlichen Vereinigung fließt und somit die Ärzte weniger für ihre Abrechnungen bekommen. Die BKKen zerstören allmählich das Sozialsystem. BKKen zahlen auch eine geringere Kopfpauschale, da diese einen niedrigen Beitragssatz haben und weniger einnehmen.
Aus diesen Gründen startete die Kassenärztliche Vereinigung eine große Kampagne gegen die Betriebskrankenkassen und versucht durch krasse Flyer die Mitglieder davon abzuhalten zu den günstigen BKKen zu wechseln.
Die Meinungen der KVH könnt ihr unter der Adresse: http://www.billigwirdteuer.de anschauen.
Meiner Meinung nach ist das eine Schande, was die KVH macht.
Eine typische Hetze wie im dritten Reich.
Mfg
Maxim
Re: KV Hamburg hetzt Mitglieder gegen die BKKen auf!
Elgin Fischbach 
, Mittwoch, 27.08.2003, 00:37 (vor 7966 Tagen) @ Maxim
Hallo,
ich habe soeben untenstehenden Inhalt per E-Mail an die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg versendet und darüber hinaus meine Krankenkasse (eine bundesweit geöffnete BKK) über die Internet-"Aufklärungskampagne" der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg informiert.
Gruß
Elgin
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bestreite keineswegs, dass es unter Betriebskrankenkassen - wie anderswo auch(!) - vereinzelt "schwarze Schafe" gibt. Ihre diesbezüglich berechtigte Aufklärungskampagne erweckt jedoch den Eindruck, als seien Betriebskrankenkassen pauschal als unseriös zu "verteufeln"!
Ich habe mit Betriebskrankenkassen bisher deutlich positivere Erfahrungen gemacht als mit "Großkassen" (AOK, Techniker Krankenkasse) - denn sie bieten vielfach freiwillige Satzungsleistungen an, die bei den "Großkassen" entweder überhaupt nicht oder nicht in diesem Umfang zu haben sind:
Die in Hamburg ansässige SECURVITA BKK setzt sich verstärkt für die Gleichberechtigung alternativer Heilmethoden ein - verbunden mit damit einhergehender größerer Therapiefreiheit für Ärzte (Auswahl von Behandlungsmethoden nach den individuellen Gegebenheiten der Patienten), und die BKK Gothaer VuD (Standorte bzw. Service-Center in Göttingen, Kassel und Köln) finanziert als freiwillige Satzungsleistung beispielsweise eine Haushaltshilfe für Singles bis zu 8 Wochen je Krankheitsfall (konkrete Gewährungsdauer im Einzelfall abhängig von ärztlicher Bescheinigung, die Diagnose sowie aus Sicht des Arztes notwendige Leistungsdauer beihaltet und bei der Krankenkasse einzureichen ist) - angesichts der mit der Einführung des Fallpauschalensystems in Krankenhäusern oftmals einhergehenden frühzeitigen Entlassung von Patienten oder bei schweren ambulanten Erkrankungen dieses Personenkreises aus meiner Sicht ein sehr wichtiger Faktor, denn die Restfamilie wohnt oftmals weit entfernt und steht deshalb nicht immer auf Anhieb gleich zur Verfügung! Darüber hinaus macht sich die BKK Gothaer VuD besonders stark für Prävention - angefangen von mit 90 % der Lehrgangsgebühren bezuschussten Präventionskursen (Volkshochschule oder ähnliches) über betriebliche Gesundheitsförderung (angesichts der zunehmenden gesundheitlichen "Ausbeutung" vieler Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz auf Grund der seit langem anhaltenden Wirtschaftskrise umso wichtiger!), BKK-Aktivwochen bis hin zu Aufklärung über eigenverantwortliches gesundheitsbewusstes Verhalten - auch bei bestimmten Vorerkrankungen (beispielsweise wird in der aktuellen Ausgabe der Versichertenzeitschrift "check-up" auf Rückenbeschwerden und Venenleiden eingegangen, in der vorhergehenden Ausgabe kam das "Risiko Herzinfarkt" zur Sprache - ergänzt in der aktuellen Ausgabe durch einen Leserbrief einer Psychologin aus dem Anschlussheilungs-/Rehabilitationsbereich für Herz-/Kreislaufkranke, und auf der Homepage der BKK Gothaer VuD im Internet gibt es ausführliche Informationen u. a. zum Thema "Allergien" - worauf jedoch auch schon in einer der letzten Ausgaben von "check-up" eingegangen worden ist). Darüber hinaus bietet die BKK Gothaer VuD noch viele weitere freiwillige Mehrleistungen an, deren Auflistung und Erläuterung den Umfang dieser E-Mail bei weitem sprengen würden - deshalb: Einfach "mal die Homepage der BKK Gothaer VuD (http://www.bkk-gothaer-vud.de) aufsuchen und dort wiederum den Menüpunkt "Leistungen" auswählen - der wiederum zwei Menüpunkte (gesetzliche Leistungen, Zusatzleistungen) enthält, hier dann den Menüpunkt "Zusatzleistungen" anklicken.
Zudem zahlen manche Betriebskrankenkassen - lt. Ihrer eigenen, im Internet veröffentlichten Aufstellung - höhere Kopfpauschalen als AOK und einige Ersatzkassen, unter anderem auch die BKK Gothaer VuD!
Fazit: Ich bitte Sie, ab sofort differenzierter aufzuklären - bzw. alternativ auf die Weiterführung Ihrer Aufklärungskampagne komplett zu verzichten!
Mit freundlichen Grüßen
Elgin Fischbach
(Schwetzinger Straße 10 a, 69181 Leimen, Tel./Fax 06224/78987, E-Mail: elgin.fischbach@gmx.de)
Re: KV Hamburg hetzt Mitglieder gegen die BKKen auf!
So verkehrt ist die Aussage von billigwirdteuer.de auch wieder nicht. Nicht nur in Bezug auf die kassenärztlichen Vereinigungen.
Eins ist mal klar: 12,5 % von 2.000 Euro sind weniger als 14,5 % von 2.000 Euro. Und dieses Geld muß zwangsläufig irgendwo fehlen, d. h. es wird dem Gesundheitssystem entzogen.
Bitte jetzt aber keine Diskussion über RSA oder Verwaltungskosten, weils mit dem nichts zu tun hat.
Re: KV Hamburg hetzt Mitglieder gegen die BKKen auf!
Elgin Fischbach , Mittwoch, 27.08.2003, 11:34 (vor 7965 Tagen) @ Lui
"Bitte jetzt aber keine Diskussion über RSA oder Verwaltungskosten, weils mit dem nichts zu tun hat."
Dass hier viele im Forum nach wie vor sehr unterschiedlicher Meinung sind, ist in der Vergangenheit bereits mehrfach deutlich geworden (teils auch ohne meine Einmischung!).
Gruß
Elgin