IKK-Direkkt darf nicht senken! (Gesetzliche Krankenkassen)

Janni, (vor 7370 Tagen)

Hallo,

die IKK-Direkkt in Kiel wird wahrscheinlich den Beitragssatz auf 11,8% zum 01. Juli nicht senken dürfen. Mal wieder stellt sich das BVA quer.

http://www2.ikk.econnex.de/downloads/pm_bva.pdf

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Elgin Fischbach @, (vor 7369 Tagen) @ Janni

Angesichts des sich in den kommenden Jahren weiter aufblähenden Bürokratiemonstrums "Risikostrukturausgleich" (dessen heutiges Ausmaß nicht nur mir deutlich zu weit geht - die TK und etliche BKken denken ebenso) bewerte ich die BVA-Haltung als reine Präventivmaßnahme.

Hoffen wir, dass sowohl durch eine baldige Bundestagswahl als auch im Rahmen der aktuellen Verhandlungen um den "Morbi-RSA" diesbezüglich endlich wirksam Grenzen gezogen werden und die RSA-Empfängerkassen sich bezüglich der Verwaltungskosten den entsprechenden prozentualen Anteilen der TK und den BKKen anpassen (Begrenzung des Geschäftsstellennetzes auf größere Städte, die aus dem Umland gut erreichbar sind).

Auch das in bestimmten Teilbereichen stark eingegrenzte freiwillige Leistungsangebot der RSA-Empfängerkassen (insbesondere im Bereich der Komplementär- und Alternativmedizin) sorgt im Kassenwettbewerb dafür, dass tendenziell eher gut verdienende potentielle Neumitglieder andere Kassen auswählen. Nicht anders sieht es im Kundenservice aus: Die TK ist als einzige Ersatzkasse in Mitgliedschafts- und sozialversicherungsrechtlichen Fragen von Mo. - Fr. abends bis 22:00 Uhr erreichbar, viele BKKen und IKKen sogar rund um die Uhr. Ich glaube nicht, dass die RSA-Empfängerkassen hier mithalten können (falls ich diesbezüglich falsch liege: Korrigiert mich hier im Forum!).

Gruß
Elgin

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

reformstau, (vor 7368 Tagen) @ Elgin Fischbach

Also mal wieder zur Richtigstellung: Die Verwaltungskosten spielen beim RSA überhaupt keine Rolle. Diese Kosten werden über den RSA nicht ausgeglichen, und das obwohl logischerweise eine Kasse mit einem gesunden Mitgliederbestand weit weniger Betreuungsaufwand hat. Die können sich dann sogar den einen oder anderen Service-Schnick-Schnack leisten, weil sie ja von wirklich Kranken weit weniger in Anspruch genommen werden.

Also bitte nicht mehr RSA mit Verwaltungskosten verknüpfen - dass sind zwei völlig unabhängige Größen!!!

Und jetzt die Preisfrage: Warum sind die BKKn und die TKK gegen den RSA: Ja - logischerweise weil sie draufzahlen! Wenn sie Geld erhalten würden, wären sie ganz schnell Befürworter davon!

Und dass gutverdiendende diese Kassen wählen liegt in aller erster Linie am Preis. Tatsache ist, dass in den letzten Monaten sehr viele BKK-Mitglieder (die TKK nemm ich jetzt mal aus, die hat es weiterhin geschafft, geschickt Risikoselektion zu betreiben) wieder zu den großen Kassen zurückgeweselt sind , weil man sich auf diese im Ernstfall verlassen kann!

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Elgin Fischbach @, (vor 7368 Tagen) @ reformstau

Zitat:
"(die TKK nemm ich jetzt mal aus, die hat es weiterhin geschafft, geschickt Risikoselektion zu betreiben) ... Und dass gutverdiendende diese Kassen wählen liegt in aller erster Linie am Preis."

Kann ich mir momentan absolut nicht vorstellen: Ich bin ab 01.07.2005 TK-Mitglied (die Aufnahme verlief völlig unkompliziert - im Gegensatz zur HEK, bei der ich nach etlichen bürokratischen "Machenschaften" meinen Aufnahmeantrag noch fristgerecht widerrufen hatte), weil die TK seit November 2004 im Rahmen der integrierten Versorgung mit anthroposophischen Krankenhäusern und Ärzten im Rahmen eines sich im Aufbau befindenden "Netzwerkes Ganzheitsmedizin" kooperiert, das von der IKK Hamburg initiierte bundesweite Modellprojekt für anthroposophische Medizin nach insgesamt 8 Jahren am 31.03.2005 regulär ausgelaufen ist und diese Kasse (IKK Hamburg) sich nicht rechtzeitig konkrete Gedanken darüber gemacht hat, wie sie die extra wegen dieser Sache neu hinzugewonnen Kunden halten will.

Und völlig ohne jegliche Vorerkrankungen bin ich nicht, wie ich früher schon einmal in diesem Forum dargelegt habe.

Daraus folgt: Für mich war (und ist auch weiterhin!) bei der Kassenwahl nicht der Preis ausschlaggebend, sondern bestimmte freiwillige Leistungsangebote entscheiden für mich über die Kassenwahl. Und einige andere werden bestimmt ebenso (oder zumindest ähnlich) denken!

Gruß
Elgin

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

foxglacier@gmx.de, (vor 7364 Tagen) @ Elgin Fischbach

hallo elgin,

in ihrem leben scheint es nichts wichtigeres zu geben, als die deutsche GKV und ständiges wechseln von krankenkassen. - irgendwie tun sie mir ehrlich leid...

nebenbei bin ich selbst mitarbeiter einer krankenkasse. aus diesem grunde sehe ich in unregelmäßigen abständen hier mal auf die plattform.

mit ehrlicher freude nehme ich zur kenntnis, dass wir bisdato von ihrer mitgliedschaft verschon blieben. hoffentlich wird sich niemals ein kollege mit ihnen als kundin beschäftigen müssen.

ich wünsche ihnen, dass ihr leben vielleicht ja doch noch hinsichtlich ihrer prioritäten verschiebt...

norman

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Bosselt, (vor 7364 Tagen) @ foxglacier@gmx.de

Ein wirklich tolles Posting zum Thema "Beitragssatz der IKK-Direkkt" von foxglacier! Hofffentlich sieht er jetzt nicht in kürzeren Abständen mal hier auf die Plattform

wünscht sich

Bosselt

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Egon, (vor 7364 Tagen) @ Bosselt

Wieso? Der Beitrag von Foxglacier passt zwar nicht zum eigentlichen Thema, doch er hat damit nicht unrecht.

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Elgin Fischbach @, (vor 7363 Tagen) @ foxglacier@gmx.de

Interessant, dass es sich ein Kassenmitarbeiter (oder gar eine ganze Krankenkasse) trotz des heutigen Wettbewerbes erlauben kann, individuelle Kundenbedürfnisse nicht ernst zu nehmen. In so einer Krankenkasse möchte ich erst gar nicht Kundin sein!

(Auch) Mein Beruf bringt es mit sich, dass ich mich an jedem Werktag aufs Neue mit derartigen Inhalten "herumschlage".

Leider gehören komplementär- und alternativmedizinische Leistungsangebote nicht zum Pflichtleistungskatalog aller Kassen, sodass derartige freiwillige Zusatzangebote - wenn sie schon von einzelnen Kassen angeboten werden - meist zeitlich befristet sind. Mit der Folge, dass der speziell an derartigen Therapieverfahren interessierte Kundenkreis häufiger die Krankenkasse wechselt als der Durchschnitt.

Gruß
Elgin

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Chris, (vor 7363 Tagen) @ Elgin Fischbach

Interessant, dass es sich ein Kassenmitarbeiter (oder gar eine ganze Krankenkasse) trotz des heutigen Wettbewerbes erlauben kann, individuelle Kundenbedürfnisse nicht ernst zu nehmen.

Naja, da er unter einem Nick mit einer E-Mail-Adresse postet, die garantiert nicht von einer Krankenkasse stammt, ist das wohl seine persönliche Meinung und nicht die Meinung einer Krankenkasse.

Eine Tatsache ist aber tatsächlich, dass durch das Krankenkassen"Hopping" eine Menge Kosten verursacht werden und viele Probleme in der Kassenlandschaft durch dieses Hopping versucht wurden und noch werden. Norman vergisst aber, dass durch dieses Hopping auch Arbeitsplätze geschaffen werden, vielleicht sogar sein Arbeitsplatz

Tschüs
Chris

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Sean @, (vor 7343 Tagen) @ foxglacier@gmx.de

Hallo Norman,

wenn ich mich recht entsinne, sind Sie Mitarbeiter der IKK-Direkkt.
Korrekt?
Ich kann mich nur an ein völliges Chaos im letzten Jahr bei Ihrer Versicherung erinnern, keine Mitgliedschaftsbestätigung, keine Chipkarte,
machtloses Call-Center, Antragsstau ohne Ende,....
Ist das inzwischen besser geworden?

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Daniel @, (vor 7341 Tagen) @ Sean

Wenn ich mich recht erinnere, ist es bei einigen Krankenkassen, die vom Bundesversicherungsamt die Senkung verboten bekommen haben, so gewesen, dass die Beiträge innerhalb von 6 Monaten nach der durchgesetzen Senkung angehoben worden sind.

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Chris, (vor 7363 Tagen) @ Elgin Fischbach

Kann ich mir momentan absolut nicht vorstellen: Ich bin ab 01.07.2005 TK-Mitglied...

Tja, nur weil Du es Dir nicht vorstellen kannst, heisst es nicht, dass es nicht so ist. Tatsache ist, dass es den meisten nicht um anthroposophische Medizin oder sowas geht, sondern einfach um den Beitragssatz.


> das von der IKK Hamburg initiierte bundesweite Modellprojekt für anthroposophische Medizin nach insgesamt 8 Jahren am 31.03.2005 regulär ausgelaufen ist

Es scheint wohl, dass das Modellprojekt nicht erfolgreich war, denn man hört und sieht nichts von den Ergebnissen de Modellprojektes. Der Sinn so eines Projektes ist, bestimmte Techniken/Behandlungen u. ä. zu testen um es ggf. als reguläre Kassenleistung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zu übernehmen. Da es nicht übernommen wurde... naja, muss ich wohl nicht mehr zu sagen.

Tschüs
Chris

Re: IKK-Direkkt darf nicht senken!

Elgin Fischbach @, (vor 7362 Tagen) @ Chris

Es scheint wohl, dass das Modellprojekt nicht erfolgreich war, denn man hört und sieht nichts von den Ergebnissen de Modellprojektes.

Die Ergebnisse dieses Modellprojektes sind sehr positiv: Auf der Homepage der IKK Hamburg http://www.ikk-hamburg.de besteht die Möglichkeit, eine Broschüre über die Ergebnisse dieses Modellprojektes kostenlos zu bestellen.

Der Sinn so eines Projektes ist, bestimmte Techniken/Behandlungen u. ä. zu testen um es ggf. als reguläre Kassenleistung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zu übernehmen. Da es nicht übernommen wurde... naja, muss ich wohl nicht mehr zu sagen.

Eine Entscheidung des gemeinsamen Bundesausschusses darüber, ob die anthroposophische Medizin nach diesem erfolgreichen Ergebnis demnächst Kassenleistung wird oder nicht, ist noch nicht gefallen. Hoffen wir gemeinsam darauf, dass anthroposophische Medizin demnächst endlich zum Pflichtleistungskatalog aller gesetzlichen Krankenkassen gehört.

Gruß
Elgin

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