ab 01.07.05 +0,9% für alle !!! (Gesetzliche Krankenkassen)

HerrBaron, (vor 7620 Tagen)

http://www.billiger-krankenversichert.de/gkv/krankengeld.htm

Der Bundestag hat am 01.10.2004 der Neuregelung des Zahnersatzes zugestimmt. Im Bundesrat ist diese Regelung nicht zustimmungspflichtig. Damit ist auch eine Änderung in der Neuregelung zum Krankengeld verbunden, die bereits mit der Gesundheitsreform 2004 von Bundestag und Bundesrat für 2006 beschlossen wurde.

Ab 01.07.2005 müssen gesetzlich versicherte Arbeitnehmer das Krankengeld alleine finanzieren – die Arbeitgeber beteiligen sich dann nicht mehr an dieser Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung.

Ursprünglich sollte die Neuregelung zum Krankengeld erst am 01.01.2006 in Kraft treten, der Zahnersatz sollte dafür bereits ab dem 01.01.2005 aus der paritätischen Finanzierung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern genommen werden. Die Neuregelung mit einem gemeinsamen Termin wird nun zum 01.07.2005 kommen.

Die Ausgaben der Krankenkassen für das Krankengeld machen zurzeit etwa 1,0 % des Krankenkassenbeitrages aus. Deshalb steigt der Versicherungsbeitrag der Arbeitnehmer ab dem 01.07.2005 um 0,5 %. Hinzu kommen 0,4 % für den Zahnersatz. Macht zusammen 0,9 %.
Im Gegenzug verpflichtet das Gesetz die Krankenkassen, den allgemeinen Beitragssatz um 0,9 % zu senken.

An der Leistung selbst ändert sich nichts. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen Krankengeld wie gewohnt, wenn die tarifliche Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber ausläuft.

Re: ab 01.07.05 +0,9% für alle !!!

HerrBaron, (vor 7620 Tagen) @ HerrBaron

http://www.billiger-krankenversichert.de/gkv/zahnersatz.htm

Der Bundestag hat am 01.10.2004 der Neuregelung des Zahnersatzes zugestimmt. Im Bundesrat ist diese Regelung nicht zustimmungspflichtig.

Mit der Neuregelung bleibt der Zahnersatz im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung mit dem gleichen umfassenden Anspruch auf Leistungen wie bisher.

Um an den vereinbarten Absenkungen der Arbeitskosten festzuhalten, bleibt es dabei, dass die Versicherten diese Leistung allein finanzieren. Die bisher angedachte Zahnpauschale wird durch einen prozentualen einkommensabhängigen Beitragssatz ersetzt. Dieser wird mit dem im Gesundheitsmodernisierungsgesetz ab 2006 vorgesehenen zusätzlichen Beitragssatz von 0,5 % (für die neue Finanzierung des Krankengeldes) zu einem einheitlichen zusätzlichen Beitragssatz von insgesamt 0,9 % zusammengezogen. Dieser zusätzliche Beitragssatz wird zum 01.07.2005 in Kraft treten.
Im Gegenzug verpflichtet das Gesetz die Krankenkassen, den allgemeinen Beitragssatz um 0,9 % zu senken.

Re: ab 01.07.05 +0,9% für alle !!!

rentner, (vor 7620 Tagen) @ HerrBaron

Um an den vereinbarten Absenkungen der Arbeitskosten festzuhalten, bleibt es dabei, dass die Versicherten diese Leistung allein finanzieren. Die bisher angedachte Zahnpauschale wird durch einen prozentualen einkommensabhängigen Beitragssatz ersetzt. Dieser wird mit dem im Gesundheitsmodernisierungsgesetz ab 2006 vorgesehenen zusätzlichen Beitragssatz von 0,5 % (für die neue Finanzierung des Krankengeldes) zu einem einheitlichen zusätzlichen Beitragssatz von insgesamt 0,9 % zusammengezogen. Dieser zusätzliche Beitragssatz wird zum 01.07.2005 in Kraft treten.
Im Gegenzug verpflichtet das Gesetz die Krankenkassen, den allgemeinen Beitragssatz um 0,9 % zu senken.

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was muss ein rentner zahlen ???

danke für die antwort

Re: ab 01.07.05 +0,9% für alle !!!

Arbeitnehmer, (vor 7620 Tagen) @ rentner

Hallo Rentner,

bisher ist es ja so geregelt, dass von Deiner Brutto-Rente Du jeweils die Hälfte des Beitrages zur Krankenvers. abführst. Ab 01.07. wirst Du das weiterhin machen und 0,9 % werden von Deiner Brutto-Rente für den Zahnersatz und das Krankengeld einbehalten. Höchstwahrscheinlich wird Deine Krankenkasse aber den Beitrag um 0,9 % senken. Das ganze heisst aber effektiv trotzdem eine Mehrbelastung für den Versicherten, also für Dich, da diese 0,9 % Du alleine trägst und der Rentenversicherungsträger zahlt von diesen 0,9 % halt nicht mehr die Hälfte. Also mal wieder auf die Kleinen und die Wirtschaft spart Lohnnebenkosten für die Lohnerhöung der Manager. Na, wir werden mal hoffen, dass dadurch unsere Wirtschaft ein bisschen angekurbelt wird.

Tolle Leistung

Heiner, (vor 7619 Tagen) @ Arbeitnehmer

Super für den Rentner , den Krankengeld bekommt er eh nicht , aber dafür zahlen darf er.
Das kann aber so nicht gehen, keine Leistung kein Geld.

Das werden bestimmt wieder die Verfassungsrichter regeln müssen.

Re: Tolle Leistung

Sangriaeimer @, (vor 7619 Tagen) @ Heiner

Rentner protestieren ja nicht mehr. Mit den Rentnern kann man alles machen. Warum gibt es zum Beispiel für Studenten einen "Studentenbeitrag" bei den Krankenkassen ???
Überlegt doch mal: Bis zum 25. Lebensjahr beitragsfrei über die Eltern. Bis 30 evtl. "Studentenbeitrag" oder bis zum 14. Fachsemester. Nach Studienende privat krankenversichert !!!
Ich würde vorschlagen, dass Studenten ab Studienbeginn den Studentenbeitrag für die Studienregeldauer zahlen müssen (,also keine Familienversicherung mehr) und dann auch ab dem Semester nach Regelstudiendauer den doppelten oder dreifachen "Studentenbeitrag".

Die Rentner bekommen es seit einigen Jahren "knüppeldick" ab. Sie haben teilweise 40-50 Jahre gearbeitet und kriegen jetzt noch nicht mal eine Rentenerhöhung und müssen sich jetzt gefallen lassen, dass sie Pflegeversicherung voll bezahlen müssen und noch Zahnersatz.

Desweiteren würde ich "erwerbslosen" Jugendlichen, die nichts verdienen wollen oder können ab dem 18. Lebensjahr die Familienversicherung entziehen und freiwillige Mindestbeiträge zahlen lassen. Ausnahme für die Jugendlichen, die mindestens 50 Bewerbungen im Jahr vorlegen können.

Was haltet Ihr von meinen (teilweisen krassen) Ideen ???

deine "krassen Ideen"#"1

Trabbifahrer, 212.9.189.82, (vor 7619 Tagen) @ Sangriaeimer

- kein Text -

Re: Tolle Leistung

jan, (vor 7619 Tagen) @ Heiner

das wird eh nix bringen, da die verfassungrichter sagen werden, dass die rentner zur modernisierung ihren teil mit tragen sollen.
Ausserdem sind die rentner nu mal durch das alter der hohe kostenfaktor einer kasse.
Und alles auf die Jungen abwälzen wäre auch verkehrt.
Was die alten verbrockt haben müssen die jungen doch nicht immer ausbügeln.

Re: Tolle Leistung

Sangriaeimer @, (vor 7619 Tagen) @ jan

Nur die heutigen Rentner haben doch auch Zeit
Ihres (Arbeits)lebens Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt und jetzt sollen sie doppelt bestraft werden.

Sie haben gezahlt und zahlen jetzt immer noch.

Aber ich denke, da sind einige "Handgriffe" in die Rentenkasse seitens der Politiker passiert, sonst wäre
der Handlungsbedarf nicht so hoch.

an alle Rentner

Wusel, (vor 7617 Tagen) @ Sangriaeimer

Ich kann diese Rentner-Leier nicht mehr hören!
Alle die heute jung sind und jahrzehnte lang enorme Beiträge einzahlen müssen, werden im Alter im Verhältnis noch viiiiiieeeeel weniger Rente bekommen als die jetzigen Rentner!!!!
Ihr habt Euch zwar Ansprüche erarbeitet, aber ob sie auch bedient werden können, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Es kann zur Zeit nicht genug Geld erarbeitet werden, um Eure Renten zu finanzieren. Also solltet auch Ihr Euer Scherflein dazu beitragen. OK?
Das ist nunmal die Kehrseite des Generationenvertrages.

Gruß
Wusel

Re: an alle Rentner

bosselt, (vor 7617 Tagen) @ Wusel

Hallo Wusel,

ich bin zwar kein Rentner, aber ich möchte Dich mal daran erinnern, dass Du (wahrscheinlich) auch einmal alt wirst. Dann wirst Du vielleicht gar keine Rents mehr bekommen und brauchst Dir keine Vorwürfe zu machen, dass Du jüngeren auf der Tasche liegst - aber bis dahin wird es bestimmt wieder Leute geben, die auf Deine (vielleicht sehr bescheidenen) Einkünfte neidisch sind und Möglichkeiten erfinden, wie sie an Deine paar Kröten kommen. Mach Dir keine Illusionen, dass den jüngeren dann nichts mehr einfällt, und solche "Argumente", wie Du sie hier anführst, sind doch auch nichts anderes als die jezt in Mode gekommene "Junge-Leute-Leier".

Was ist daran verkehrt, mal darauf hin zu weisen, dass Rentner kein Krankengeld bekommen? (Sie wollen auch keins haben!) Es wundert mich schon, dass solche Leute wie Du diese Hinweise als "Rentner-Leier" diskreditieren. Wenn man sich auf Dein Niveau begibt, dann zählen sogar die kleinen Kinder, mit denen man jetzt das Sozialsystem retten zu können glaubt, zu den potentiellen Rentenbeanspruchern der Zukunft, für die dann wieder die bedauernswerten Jüngeren "enorme Beiträge" einzahlen müssen.

Du solltest erstmal lernen, über den Kochtopfrand hinaus zu sehen, bevor Du diejenigen belehrst, die einmal (als sie noch jünger waren) Deine Wege geebnet haben!

In der Hoffnung, dass das hier nicht ein Forum für Sozialneid wird

alles Gute

Bosselt

Re: an alle Rentner

Wusel, (vor 7616 Tagen) @ bosselt

Ich habe nicht direkt auf die Sache mit dem Krankengeld geantwortet, sondern das nur als Aufhänger genommen und das ganze mal ganz allgemein geschrieben.

Zu dem Krankengeld: Diejenigen, die kein Krankengeld bekommen, zahlen doch ohnehin einen ermäßigten Beitragssatz. Ist das bei Rentnern nicht so?

Nochmal zu den Renten:
Natürlich werde auch ich mal alt und liege aufgrund des Generationenvertrages der jüngeren Generation auf der Tasche.
Mir ist natürlich bewusst, dass meine jetzigen Renteneinzahlungen eben nicht Beiträge sind, die ich später mal als Rente ausgezahlt bekomme. Dieser irrigen Ansicht sind offenbar immer noch viele Rentner, wenn sie von "Ansprüchen" aus ihren Einzahlungen sprechen. Allerdings wurde das ihnen auch fälschlicherweise jahrzehntelang suggeriert, was natürlich ein grober Fehler war.
Mir ist sonnenklar, dass ich später nur soviel bekommen kann, wie von der dann arbeitenden Generation erarbeitet wird. Wenn das auf Dauer überstrapaziert wird weil z.B. Einnahmen durch Arveitsplatzabbau etc. wegbrechen, dann ist die Gefahr groß, dass das ganze Renten- und z.B. auch das Krankenkassensystem zusammenbricht. Diesbezüglich sollten auch mal einige Rentner über Ihren Tellerrand hinausschauen und sich mal die wirtschaftlichen Zusammenhänge vor Augen halten!

Und noch was @Bosselt:
Ich bin bei meiner Oma großgeworden, die lange Jahre von ihrer schmalen Witwenrente leben musste. Ich kann mir also sehr wohl auch von dieser Seite ein Urteil erlauben. Trotzdem bin ich sehr wohl der Meinung, dass auch Rentner nicht von Kürzungen verschont werden können ,allerdings sollten diese schwerpunktmäßig die höheren Renten betreffen. Da sind sicher Nachbesserungen nötig, und ggf. auch bei der Krankenversicherung.

Gruß
Wusel

Re: an Wusel

bosselt, (vor 7613 Tagen) @ Wusel

He, Du Schlaumeier, frag doch mal Deine Oma, wie das bei den Rentnern, die kein Krankengeld bekommen, mit dem ermäßigten Beitragssatz ist!

Ich hab es mir doch gleich gedacht, dass Du nur so schlau daherredest und von den wirklichen Tatsachen keine Ahnung hast. "Ermäßigter Beitragssatz" für Rentner, weil sie doch kein Krankengeld bekommen - schön wär"s. Schlaue Rechner wie Du hätten sich darüber schon längst aufgeregt, wenn sie davon betroffen wären - stattdessen erwarten sie, dass ausgerechnet die Rentner "nicht von Kürzungen verschont" werden sollen. Natürlich, damit lieber die gute Oma betroffen wird und nicht sie selbst.

Ich schäme mich für diese ganze Generation von Egoisten, die angeblich nur an das Gemeinwohl denken, aber im Hinterkopf nur Ihren eigenen Vorteil sehen. Und ich versichere den älteren Menschen, dass zum Glück nicht alle, die zu dieser Generation gehören, so sind - sonst könnte es einem wirklich vor der Zukunft bange werden. Auch vor der Zukunftsperspektive dieser Egoisten, die jede soziale Einstellung als Dummheit oder Gefühlsduselei abtun und sich dabei so unheimlich schlau vorkommen.

Re: an Bosselt

Wusel, (vor 7613 Tagen) @ bosselt

OK, ich habe mich mit dem ermäßigten Beitragssatz in Bezug auf Rentner geirrt. Ich war mir ja nicht ganz sicher, deshalb hatte ich ja auch danach gefragt! Wenn es so ist wie Du sagst, dann sollte hier etwas geändert werden. Da sind wir sicher einer Meinung.
Aber mich hier als Egoist hinzustellen, der nur seinen eigenen Vorteil im Kopf hat, ist ja wohl eine Frechheit!!! Ich glaube, Du hast meinen Beitrag nicht richtig gelesen!
Ich habe gesagt, dass notwendige Kürzungen ALLE betreffen müssen (das betrifft natürlich auch mich!!), und dass das ganze in Bezug auf die Rentnen sebstverständlich vor allem die höheren Renten betreffen soll (also soziale Abfederung für derjenigen, die wenig Rente bekommen).
Und dass Kürzungen notwendig sind, um das ganze System nicht gegen die Wand zu fahren, ist ja wohl außerhalb jeglicher Diskussion. Immer daran denken: Woher kommt das Geld?! Es muss erarbeitet werden! Und damit haben wir in Deutschland zur Zeit so unsere Probleme.
Es ist sicher nicht schön, sicherlich auch für manchen schmerzhaft, aber trotzdem notwendig und sollte auch sozial verträglich gestaffelt sein.
Was ist daran egoistisch ??????????????????
Das erkläre mir mal !!

Gruß
Wusel

Re: an Wusel

bosselt, (vor 7612 Tagen) @ Wusel

Hallo Wusel,

lies Dir doch einfach Deinen Beitrag vom 7. Oktober (und vor allem Deine Überschrift dazu) noch einmal durch, dann findest Du die Antwort vielleicht selbst.

Schön, dass Du seitdem etwas dazu gelernt hast und Dich jetzt schon ein bisschen anders äußerst - damals hieß es jedenfalls "an alle R e n t n e r" und nicht "an a l l e".

Ich hoffe, dass auch diejenigen, die Entscheidungsbefugnis haben, aus den Entwicklungen, die es früher in Deutschland gab und in anderen Ländern, wo man diesen Weg auch gehen wollte bzw. gegangen ist, etwas lernen und nicht denken, dass die persönliche Bereicherung auf Kosten anderer zum höchsten Glück und Wohlstand führt, sondern dass man nicht gleich bettelarm wird, wenn man von seinem "Reichtum" auch für die Benachteiligten etwas abgibt.

Aber dazu muss man erst einmal seinen eigenen Standpunkt und seine eigenen Ansichten ändern - und das ist ja so schwer!

Komisch, dass es gerade bei denen, die nicht so wohlhabend sind, Beispiele für die Bereitschaft, anderen zu helfen und zu dienen gibt - und schade, dass das von vielen als Dummheit und mangelnder Eifer, mehr für sich selbst zu sorgen, angesehen wird.

Damit will ich nicht die Welt verbessern, sondern zum nachdenken anregen, weil ich selbst gesehen und erlebt habe, dass es auch anders geht, als es jetzt bei uns in Deutschland versucht wird.

Weiterhin hoffnungsvoll

Bosselt

an Bosselt

Wusel, (vor 7612 Tagen) @ bosselt

mein erster Beitrag ging an "die Rentner", richtig.
Mir geht nämlich in der letzten Zeit das Anspruchsdenken vieler Rentner auf den Nerv, die "Ansprüche aus Rentenbeiträgen" ohne Rücksicht auf die angeschlagene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der heutigen Gesellschaft (Beitragszahler) rigoros einfordern,egal was passiert und ohne mal hinter die wirtschaftlichen Zusammenhänge und aktuellen Probleme zu schauen. Daher meine etwas heftige Reaktion in dem ersten Beitrag.
Damit man mich nicht falsch versteht: Ich bin bei generell gegen jegliches rücksichtslose Anspruchsdenken, nicht nur bei den Rentnern.

Mit freundl. Gruß
Wusel

Re: an Bosselt

Goody Goodbear, (vor 7612 Tagen) @ Wusel

Wenn jemand, wie Wusel, einen Gedanken äußert der darauf abzielt daß zur Ausgestaltung des Generationenvertrages keinerlei (gedankliche) Tabus vorherrschen sollten, so muß man ihm nicht gleich Sozialneid oder Egoismus unterstellen.

Kein heutiger "junger" Mensch in D ist schuldhaft an der aktuellen angespannten Lage unserer Sozialversicherungssysteme.

Ebenso können die heutigen Rentner nicht für den Kollaps unserer SV-Systeme verantwortlicht gemacht werden.

Um jedoch irgendwie das System bis zu einer wirklichen Reform (auf welches neue System auch immer) am Laufen zu halten, müssen beiden Interessengruppen berücksichtigt werden.

Die "Jungen" (soweit man von "den Jungen überhaupt sprechen kann) leisten immer höhere Beiträge von ihrem Erwerbseinkommen mit all den dazu längst bekannten Problemen für den Faktor Arbeit. Gleichzeitig dürfen sie nicht mehr mit einer Rente im Alter rechnen, die ihren Lebensunterhalt in der heutigen Form sichert. Nebenbei dürfen sie schrittweise natürlich auch länger arbeiten - nein genauso mit 55 oder 60 in Rente gehen aber natürlich entsprechnde Abschläge bei der Rente hinnehmen.

Und die heutigen Rentner (soweit man auch hier von den Rentnern sprechen kann) werden wohl zukünftig keine oder deutlich geringere Rentensteigerungen (bzw. leichte Rentenkürzungen) hinnehmen müssen.

Ergo: Beide Parteien werden momentan belastet, ohne daß eine der beiden Gruppen vor Freude in die Luft springen wird.

Niemand wird bei Verstand alle aktuellen Risiken allein den Rentenempfängern aufbürden wollen. Und genauso wenig kann erwartet werden, daß alle Risiken allein von den Beitragszahlern geschultert werden.

In diesem Tenor habe ich die Äußerungen von Wusel interpretiert.

Insofern könnte "Bosselt" wieder von seinem hohen Roß herunter kommen und die Diskusion entspannter begleiten.

bärenstarke Grüße aus Berlin

Re: an G. G.

bosselt, (vor 7612 Tagen) @ Goody Goodbear

Was hast Du denn für einen Blickwinkel, wenn Du jemanden auf "hohem Roß" siehst, der sich gegen Egoismus wendet und gegen "Einschnitte", die immer die anderen und möglichst die sozial schwachen treffen sollen?

"Keinerlei Tabus"??? - Auch Deine Reaktion zeigt, wie (leider) die meisten darauf reagieren, wenn man das Tabu "Rühr nicht an mein Konto" bricht und zu bedenken gibt, dass eine friedliche Gesellschaft nur dann funktioniert, wenn der Wohlhabende mit dem Benachteiligten teilt und nicht von dem anderen erwartet, dass er noch etwas für ihn übrig hat.

Wodurch wird das Zusammenleben und der soziale Friede gefährdet?

Die Diskussion richtet sich ja schon gar nicht mehr gegen die Rentner, die im Grunde genommen wehrlos sind, sondern gegen die mahnenden und warnenden Stimmen, die aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt haben. Die sind unbequem, egal ob man sie "auf hohem Roß" sieht oder "im Büßergewand" oder wie auch immer.

Re: an G. G.

Goody Goodbear, (vor 7611 Tagen) @ bosselt

Was hast Du denn für einen Blickwinkel, wenn Du jemanden auf "hohem Roß" siehst, der sich gegen Egoismus wendet und gegen "Einschnitte", die immer die anderen und möglichst die sozial schwachen treffen sollen?

Leider vergißt Du bei der von Dir und auch von Mir geschätzten Zielgruppe der Rentner etwas zu differenzieren.
Es gibt eben in Deutschland glücklicherweise so gut wie keine Altersarmut mehr.

...wenn der Wohlhabende mit dem Benachteiligten teilt und nicht von dem anderen erwartet, dass er noch etwas für ihn übrig hat.

Nicht jeder heutige Beitragszahler ist gleichzeitig ein Wohlhabender und genauso ist auch nicht jeder Rentner automatisch ein sozial Benachteiligter !!

Deine moralischen Ansprüche solltest du besser auf alle gesellschaftlichen Gruppen anwenden.

Du wirst einem Alleinerziehenden berufstätigen Elternteil mit einem Nettoeinkommen von ca 1300,- Euro / Monat wohl kaum nennenswerte Mehrbelastungen zumuten können, gleichzeitig aber gwisse differenzierte "Belastungen" von Rentnern mit einer Netto-Rentne von deutlich mehr als 1800,- Euro / Monat ausschließen wollen.
Soll nur ein Beispiel sein !!!!!

Es gibt auch Rentner mit deutlich weniger im Portemonaie und natürlich Beitragszahler mit einem deutlich höheren Einkommen. Daher kommt es auf die Differenzierung an, auf die Wusel und meine Wenigkeit hingewiesen habe.

Leider offenbart deine Aussage, daß Du mein Post entweder nicht zu Ende oder nur flüchtig gelesen hast oder nicht zu verstehen magst.

Wenn ich von gar keinen Tabus spreche, dann meinste ich ganz bewußt ALLE GESELLSCHAFSTEILE !!!
Also diejenigen Rentner die über sehr gute Renten verfügen und natürlich auch diejenigen Beitragszahler, die nicht heute schon jeden Cent dreimal vor dem Ausgeben umdrehen müssen.

Im übrigen verfügen auch Rentner über Interessensverbände die schon heute Einfluß und Druck auf Politik und Gesellschaft ausüben.
Mir zeigen deine Kommentare, daß Du die Scheuklappen aufgesetzt hast und nicht mehr über den Tellerrand hinaus schauhst.
Du hattest Dich bei deiner Antwort auf Wusel nicht gegen Egoismus gewendet, sondern Du hast Wusel Egoismus vorgeworfen ! Dies ist ein feiner Unterschied. Aber eben der Blickwinkel von jemandem auf einem hohen Roß.

bärenstarke Grüße aus Berlin

Re: an G. G.

bosselt, (vor 7611 Tagen) @ Goody Goodbear

Nur gut, dass Du alles genau gelesen und richtig verstanden hast!

Re: an alle Rentner

Umverteiler, (vor 7616 Tagen) @ Wusel

Hallo Wusel,

ich bin zwar kein Rentner, aber die Kaltschnäuzigkeit, mit der die Politik derzeit die Rentnergeneration abzockt oder besser abkocht, ist schon beeindruckend und vor allen Dingen äusserst konsequent auf dem Weg hin zum Einheitsrentner !

Rentenerhöhungen von mehr als 0,3 % gehören ab jetzt für immer und ewig der deutschen Vergangenheit an. Die Politik wird zwar weiter den Schein wahren und nominal mehr als 0,x Prozent Rentenerhöhungen genehmigen, doch das entspricht real, d.h. nach Abzug von ca. 2% Inflation, Rentenkürzungen von weit mehr als 1,5%. Zum 1.7.2005 kommen nochmals 0,9% Rentenkürzung hinzu durch die Zahlung von Zahnversicherung und Krankengeld. Hat man im übrigen schon mal gehört, dass ein Rentner Krankengeld bezogen hat ? Eigentlich hätte der Rentner bisher und auch in Zukunft nur den ermässigten Beitragssatz für die Krankenversicherung zahlen müssen, denn wie sollte er als Rentner Anspruch auf Lohnfortzahlung bei seiner Krankenkasse geltend machen ? Aber dies ist mit Sicherheit nur eine der vielen Abenteuerlichkeiten des gesetzlichen Krankenversicherungssystems oder besser Krankensteuersystems.

Tatsächlich finanzieren die "reichen" Rentner mit betrieblichen Zusatzrenten seit diesem Jahr mit zusätzlichen Milliardenbeträgen die gesetzlichen Krankenversicherungen, da sie den vollen Krankenversicherungsbeitrag von durchschnittlich 14,4% statt zuvor 7,2% auf Betriebsrenten entrichten müssen. Dies ist übrigens der einzige Grund, warum die gesetzlichen Krankenkassen derzeit Überschüsse ausweisen, was Ulla zu gern verschweigt.

Ich würde die politisch gewollte Abzocke "kalte Enteignung" nennen, da erworbene und schon genehmigte Rentenansprüche (schliesslich hat jeder heutige Rentner seinen Rentenbescheid in der Hand) zusammengestrichen werden: einmal durch die Inflation, die nicht mehr ausgeglichen wird (die Kaufkraft des Geldes sinkt), zum anderen durch die Krankenversicherungsbeiträge, die zukünftig zu 100% vom Rentner getragen werden müssen, weil sich der Staat aus seiner bisherigen "Arbeitgeberrolle" mit der Erstattung von 50% aller Krankenversicherungsbeiträge komplett verabschieden wird. Alles das, nachdem die Alten in jungen Jahren im Sinne des Generationenvertrags viel höhere Krankenversicherungsbeiträge eingezahlt haben, als sie an Leistungen entnommen haben. Und schliesslich werden sie auf die alten Tage, wenn sie auf die Solidarität der Versicherten-Gemeinschaft angewiesen sind, dazu verpflichtet, ihre Gesundheitsvorsorge innerhalb des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung komplett selbst zu bezahlen. Dies alles natürlich mit der Begründung, dass sie ja auch momentan als Alte höhere Kosten verursachen. Was ehemals war, ist vergessen, im Moment zählt allein die finanzielle Notlage der Krankenkassen. Und wem man etwas nehmen kann, dem wird genommen. Starke Schultern zeigen sich da, wo Rentenbescheide zentral ans Finanzamt weitergeleitet werden. So etwas nenne ich unsozial !

Aber die Konsequenz in der Abzocke der Alten sowie der jetzigen Beitragszahler in die Rentenversicherung geht weiter mit dem Alterseinkünftegesetz ab dem 1.1.2005. Jetzt sollen Renten, die aus versteuertem Einkommen eingezahlt wurden, letztlich zu 100% zweitbesteuert werden. Nicht dass Renten nicht bisher auch schon besteuert wurden mit dem sogenannten Ertragsanteil, dieser lag aber bei Renteneintritt mit 65 Jahren nur bei 27% und nicht wie in 2005 bei 50%. Zweit- und Drittbesteuerung derselben Einnahmen haben eine jahrzehntelange Tradition in Deutschland.

Wie kommt es zu dieser meines Erachtens verfassungswidrigen Zweitbesteuerung ? Da sitzen eine Handvoll beamtete Richter in Karlsruhe und haben eine Verfassungsbeschwerde eines beamteten Kollegen zu entscheiden, der sich darüber aufregt, dass er seine Pension wie normale Einnahmen versteuern soll und keinen günstigeren Ertragsanteilssatz wie Angestellte erhält. Natürlich argumentiert er nicht damit, dass der Steuerzahler seine gesamte Pension finanziert und er selbst keinen einzigen Cent eigene finanzielle Leistung für seine Altersversorgung investiert hat. Übrigens haben Politiker im allgemeinen den gleichen Erfahrungshorizont wie beamtete Bundesrichter und verdrängen erfolgreich, dass auch ihre gesamte Altersvorsorge vom Steuerzahler getragen wird, wobei Ihr Eigenanteil Null ist. Wie die Entscheidung der beamteten Bundesrichter ausgefallen ist, konnte man sich denken und ist heute allgemein bekannt: Es muß eine Gleichbehandlung stattfinden, d.h. die aus versteuertem Einkommen zumindest beim Angestellten hälftig und beim Freiberufler sogar ganz eingezahlte Rente wird nachträglich bei Auszahlung noch einmal zu 100% der Steuer unterworfen. Sonst darf auch keine Steuer mehr auf Beamtenpensionen erhoben werden.

Wie hat der Staat auf dieses Urteil reagiert, dem eigentlich hiermit ins Stammbuch geschrieben wurde, dass er Beiträge für die Altersversorgung von jeher von der Steuer hätte freistellen müssen, wenn er sie zum Zeitpunkt der Rentenauszahlung überhaupt noch einmal besteuern will ? Die Rechtsprechung stellte den Staat vor die Wahl, entweder eine Gleichbehandlung bei der Besteuerung von Beamten und Angestellten im Ruhestand herbeizuführen oder ganz den Anspruch auf Besteuerung von Beamtenpensionen zu verlieren - ein gigantischer Einnahmeverlust, zumal der Steuerzahler schon die Beamtenpensionen zu 100% vorfinanziert hat und jetzt bei der Auszahlung auf Steuern hieraus verzichten soll.

Oberste Maxime bei der Lösung dieses nichtlösbaren Problems ist "Aufkommensneutralität", d.h. der Staat kann auf keinerlei Steuereinnahmen verzichten. Hierfür werden langsam die schon jetzt viel zu niedrigen steuerlichen Freibeträge angehoben, natürlich aufkommensneutral für den Fiskus. Das heisst konkret, der Arbeitgeberanteil wird vom Freibetrag sofort einmal abgezogen, obwohl ihn der Arbeitnehmer nie eingezahlt hat. Unter dem Strich bleibt nichts an steuerfreien Beträgen für die Altersvorsorge übrig.

Ich kann nur jedem raten, in der EStE 2005 Widerspruch gegen die gesetzlich vorgesehene Praxis der teilweisen Doppelbesteuerung von Alterseinkünften einzulegen und die Steuererklärung offenhalten zu lassen, bis diese Frage höchstrichterlich am Bundesfinanzhof geklärt ist.

Re: an alle Rentner

Werner, (vor 7616 Tagen) @ Umverteiler

Die Jungen jammern und die Alten auch...

BEIDE müssen Federn lassen. Der Generationenvertrag besagt, dass die jetzigen Beitragszahler sich darauf verlassen können, dass die ZUKÜNFTIGE Generation ihre Rente finanziert. Von der Höhe der Rente ist hier keine Rede!!!

Die jetzt Rentner sind kommen immer mit dem Schein-Argument, sie hätten für ihre eigene Rente eingezahlt. DAS STIMMT NICHT. Sie haben die "Schulden" bei ihrer Elterngeneration abgetragen. Die Zahlungen der jetzigen Rentner, als diese erwerbstätig waren, sind vollständig an die damaligen Rentner ausgezahlt worden.
Lediglich um das System leistungsbezogen und durchführbar zu machen, wurden die sogenannten "Rentenansprüche" eingeführt, zu Lasten der ZUKÜNFTIGEN Generation. D.h. ein Erwerbstätiger erwirbt sich Ansprüche, mit dieser Schuld werden schon die ahnungslosen Kleinkinder
belastet.
Das System hat wunderbar funktioniert unter folgenden Bedingungen:
1. JEWEILS Kinderreichtum in jeder Generation
d.h. für die Rentner kamen eine Menge Versicherter auf
2. geringe Arbeitslosigkeit / nahezu Vollbeschäftigung in den 60er/Mitte 70 er Jahre
3.Lebenserwartung der Rentner wesentlich geringer als heute, d.h. auch die Dauer der Rentenzahlung (" der abzutragenden Schuld gegenüber der Elterngeneration") war WESENTLICH kürzer

Probleme gibt es nun aber zuhauf:
1. Von Kinderreichtum kann gar keine Rede mehr sein. Deutschland ist fast trauriges Schlußlicht in den Geburtenzahlen, d.h. auch die Anzahl der zukünftigen Erwerbstätigen und Beitragszahlern schwindet dahin wie Schnee in der Sonne

2. 5 Millionen Arbeitslose, die nichts in die Rentenkasse einzahlen(lassen wir mal die Statistikmätzchen zur Reduzierung der offiziellen Zahlen ausser acht)

3. Lebenserwartung
Wesentlich höher. Würde man die damalige Lebenserwartung der Rentner nehmen, als die jetzigen Rentner als Erwerbstätige Beiträge zahlen mußten, müßte man - krass ausgedrückt - jeden Rentner über 72 Jahren totschlagen (nicht falsch verstehen), d.h. WESENTLICH längere Belastung der jetztigen Beitragszahler. Nie war die Zahl der 80 und 90-jährigen so hoch wie heute. Und ein Alter von 90 Jahren bedeutet ca. 30 Jahre lang Rente.
Ich gönne es jedem in Gesundheit alt zu werden, möchte ich schließlich auch, man darf aber die nächste Generation nicht überfordern.

4. GESCHENKE unserer lieben Politiker
Unsere unfähigen Politiker haben seit Jahrzehnten mit Vorliebe Geschenke verteilt, die andere bezahlt haben. Enorme Rentenerhöhungen vor der Einheit haben auch das "Rentnerwählervolk" zufrieden gemacht.
Anstatt einen Kapitalstock aufzubauen für die abzusehende Rentenmisere. Aber wie Norbert Blum in den 80 er Jahren sagte: Die Rente ist sicher. Das stimmt, nur die Höhe der Rente ist fraglich!!!
Hauptsache die Politikerversorgungen sind üppig.

5. Die Einheit
Ein Fass ohne Boden... Eine scheinbare Vollbeschäftigung in der DDR sorgte dafür dass fast die komplette erwerbsfähige Bevölkerung Rentenansprüche erworben hatte, wofür natürlich wieder die zukünftige Generation aufkommen mußte

6. Zuzug von Millionen Rußlanddeutscher
...mit einer Vielzahl älterer Menschen, die "gute Renten" bekommen

... all diese Tatsachen haben dafür gesorgt, dass die Rentenkassen jetzt chronisch schwindsüchtig sind.


Mit den fetten Zeiten der hohen Rentenerhöhungen ist es leider vorbei. D.h. langsam sinkende Renten sind realistisch
Es gibt viele Kleinrentner die mehr sehr wenig auskommen müssen, aber auch viele Rentner die mehrfach im Jahr in Urlaub fahren.

Aber auch die jetzt Erwerbstätigen sollten sich nicht die Generation ihrer Eltern ansehen, welche Rente zu erwarten ist. Die Höhe der Rentender Elterngeneratopm wird für die Jungen NIE zu erreichen sein. Vielleicht die Hälfte... Das sollten sich auch die Rentner überlegen, wenn sie jammern. Die Jugend darf die jetzigen Rentner aber auch nicht zu stark an die Kandarre nehmen.
Von beiden Seiten muß etwas weggenommen werden.

ODER der Staat macht tatsächlich mal Ernst mit der Kinderfreundlichkeit. Wie wäre es denn, wenn Deutschland in den nächsten 10-15 Jahren sich zu einem der kinderfreundlichsten Länder der Welt entwickeln würde...(schön wärs). Kindergärten und Schulen gehen vielfach am Bettelstab. Man muß sich schämen, wenn Entwicklungsländer der 3.Welt teilweise für die Bildung mehr ausgeben als Deutschland.
Wir brauchen starke Unterstützung der Eltern und nicht wie seit Jahrzehnten nur Lippenbekenntnisse. In vielen Ländern besteht auch so etwas wie eine Kultur des Respektes vor denÄltereren - warum nicht auch bei uns.
Gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt vor dem jeweils anderen ist das Fundament für eine Gesellschaft in Deutschland, die Zukunft hat.
Wie wäre es denn z.B. wenn die Jugend sich z.B. beim Einkaufen oder bei Behördenangelegenheiten um die Alten kümmert oder die Alten mal in die Kindergärten gehen, die chronisch unterbesetzt sind und den Kindern mal Geschichten erzählen oder vorlesen. Es gäbe viele Beispiele mehr...


Re: an alle Rentner

jan, (vor 7616 Tagen) @ Werner

zu punkt 5 :-)

durch die einigung sind natürlich viele rentner hinzugekommen
(Männer und man glaubt es kaum ( in den alten Bundesländern) mindestens auch 80 % der Frauen)
Das ist natürlich eine riesige Mehrbelastung.
Eins ist aber klar, durch die Einigung ist die gesamtdeutsche wirtschaft wieder in schwung gekommen. (ende der 80er Jahre)
mehr konsumenten, deren bedürfnisse ersteinmal befriedigt werden mussten.
Dadurch ist natürlich auch ein erheblicher teil in die rentenkassen (über die mehrbeschäftigung) geflossen. Dass dieses Polster wieder weg ist , ist klar-aber dass durch die einigung mehr probleme entstanden sind kann ich nicht behaupten. Im osten der Republik werden übrigens mehr Kinder pro kopf geboren als im westen ;-)

aber ich denke mal darüber läst sich streiten.

In den anderen punkten stimme ich dir größtenteils überein.

eins ist aber auchj klar---in bezug auf den beitragssatz für rentner.
Diese gruppe ist nueinmal der größte leistungsbezierher in der krankenversicherung.
Hier den ermäßigten beitrag einzuführen würde zu einer ungeheueren Beitragserhöhung bei den kassen führen worunter wieder alle leiden müßten.

Re: an alle Rentner

Umverteiler, (vor 7615 Tagen) @ jan

Von Rentenerhöhungen sprechen nur diejenigen, die die 0,11 % nominale Rentenerhöhung am 1.7.2005 für eine wirkliche Rentenerhöhung halten und sich von der Politik Sand in die Augen streuen lassen. Tatsächlich geht es beschleunigt abwärts mit der Rente, weil eben kein Geld da ist.

Wie schon gesagt, ich bin kein Rentner und kann nur jedem, der jetzt schon Rente bezieht, gratulieren, dass er noch so etwas wie eine positive "Rendite" aus der Zwangsumlagefinanzierung namens Rentenversicherung erzielen kann (wenn er lang genug lebt und dauerhaft keine künstlichen Hüftgelenke benötigt, weil diese von der Krankenkasse zukünftig nicht mehr bezahlt werden).

Das Problem mit der Rentenversicherung ist nicht, dass es zu wenig Kinder gibt bzw., genauer gesagt, junge Frauen (vor allen Dingen Akademikerinnen), die dem Führer (pardon Kanzler) kein Kind schenken wollen. Die Zeiten des gesellschaftspolitischen Gebärzwangs sind hoffentlich vorbei, und man sollte auch keiner jungen Frau ein schlechtes Gewissen einreden, wenn sie sich für ihre Karriere und gegen eigene Kinder entscheidet. Unserem Sozialversicherungssystem mangelt es nämlich in erster Linie an Beitragszahlern bei einem arbeitenden und gleichzeitig beitragzahlenden Bevölkerungsanteil von ca. 35% an der arbeitsfähigen Bevölkerung. Damit sind wir in negativem Sinne Spitzenreiter unter den Industrienationen. Offensichtlich kümmern sich schon jetzt sehr viele Frauen nur um die Familie/den eigenen Nachwuchs, andere Frauen und Männer gehen bewusst in die gesetzlich garantierte Teilzeitarbeit, sehr viele arbeiten in sozialversicherungsfreien bzw. nahezu sozialversicherungsfreien 400 Euro-Jobs (eine tolle Erfindung zu Lasten der Sozialkassen und des Steuersystems), viele haben sich in der Schwarzarbeit eingerichtet, andere können wunderbar mit Arbeitslosengeld/-hilfe bzw. Sozialhilfe über die Runden kommen.

Das Geschrei nach Kindern, die diese Gesellschaft ach so dringend braucht, führt im übrigen auch nicht sofort zu mehr Sozialversicherungsbeitragszahlern, denn diese Kinder sind nach der Geburt erst einmal Sozialversicherungsempfänger, denn sie kosten der Gesellschaft (und natürlich den Eltern) bis zum Berufseintritt eine Menge Geld, eben auch und gerade Sozialversicherungsbeiträge und Steuern. Ob diese Kinder später einmal "gute" Staatsbürger werden und kräftig Steuern und Sozialversicherungsbeiträge einzahlen, steht auf einem ganz anderen Blatt und ist mehr als zweifelhaft. In Anbetracht der Tatsache, dass die Zwangs-Rentenversicherungsbeiträge verlorenes Geld sind, wird niemand motiviert, in dieses marode System einzutreten bzw. viel einzuzahlen. Vermeidungsstrategien - wie oben geschildert - werden eher zunehmen, das Umverteilungsvolumen in den Sozialkassen deswegen abnehmen.

Das Problem dieser Welt ist wahrlich nicht die Unterbevölkerung bzw. der Bevölkerungsrückgang in Deutschland, sondern das genaue Gegenteil. Auch in Deutschland haben wir gegenwärtig noch einen enormen "Sozialisationsstress" durch zu viele Menschen auf zu wenig Platz, man fahre nur mal freitagnachmittags eine längere Strecke über die Autobahn, dann kann man dieses komplizierte Wort aus der Soziologie persönlich erfahren.

Am deutschen Wesen, d.h. am deutschem Nachwuchs, muss die Welt auch nicht genesen. Unser Nachwuchs im Kindesalter rekrutiert sich derzeit hauptsächlich aus kinderreichen Familien oder von Alleinerziehenden der Mittel- und Unterschicht dank der entsprechenden steuerlichen Förderung für diese Klientel. Der "importierte" Nachwuchs, der im arbeitsfähigen Alter ist, besteht zumeist aus unqualifizierten jungen Arbeitskräften mit größtenteils selbst verschuldeten Eingliederungsschwierigkeiten (Russlanddeutsche, Gastarbeiter) oder aus Asylanten, die hier gar nicht arbeiten und zu ihrem Lebensunterhalt beitragen dürfen. Diese im Altersschnitt „jungen“ Bevölkerungsgruppen im Vergleich zur deutschen Bevölkerung zahlen per saldo heute nicht in die Rentenkassen ein, sondern stehen auf der Seite der Leistungsbezieher aus dem Sozialversicherungs- und Steuersystem.

Vielleicht sollten wir uns wie die Kanadier, Australier, Neuseeländer und Amerikaner den zuziehenden, "Nachwuchs" im Erwerbsalter, in den keine Ausbildungskosten mehr investiert werden müssen, nach Qualifikation für unseren Arbeitsmarkt aussuchen, um sicherzugehen, dass wir uns auch Beitragszahler und Unternehmer ins Land holen und keine Millionen ungelernter Neueuropäer aus der Türkei. Wohlgemerkt, hier wird nicht ausländerfeindlich oder rassistisch argumentiert, sondern strikt mit Blick auf den Nutzen für unsere Volkswirtschaft. Die Nationalität des Zuziehenden ist hierbei vollkommen gleichgültig, natürlich kann er auch Türke mit entsprechender Qualifikation sein. Wir sollten bei der zwingend notwendigen Öffnung Deutschlands für Einwanderer ausnahmsweise erstmals nach Qualifikation und nicht nach Verwandschaftsverhältnis oder regionaler Zugehörigkeit oder sozialer Benachteiligung der Einwanderer in ihrem Heimatland entscheiden. Wir können nicht alle sozialen und politischen Probleme dieser Welt in Deutschland durch Aufnahme dieser Personen in unseren Sozialstaat lösen.

Langfristig führt kein Weg am kapitalgedeckten Altersvorsorgesystem vorbei, gerade weil der "demographische Faktor" das jetzige System unfinanzierbar macht. Spätestens wenn der Finanzminister den Großteil der Renten mangels Beitragseinnahmen und infolge hoher versicherungsfremder Leistungen (z.B. Ostrenten, für die nie eingezahlt wurde, deren durchschnittliche Rentenhöhe aber heute schon höher als im Westen ist) selbst finanziert, ist das umlagefinanzierte Rentenversicherungssystem am Ende. Das heisst also, jeder sorgt für sich selbst vor und legt das Geld an, das er für sein Alter benötigt oder meint zu benötigen. Das umlagefinanzierte System der heutigen Rentenversicherung ist unsolidarisch für denjenigen, der eigene Vorsorge betreiben will und nicht kann, und wird sich überleben. Dauerhaft negative Renditen eines umlagefinanzierten Systems wird niemand aus der beitragszahlenden jüngeren Generation hinnehmen, die Politik läuft auf einen Generationenkonflikt hinaus. Denn natürlich stellt jeder seine Kosten-/Nutzenrechnung für seine Sozialversicherungsbeiträge auf. Dauerhaft zahlen und keine Leistungen empfangen, also eine dauerhaft negative Rendite der eingezahlten Beiträge überlebt kein umlagefinanziertes Sozialversicherungssystem.

So solidarisch ist niemand, dass er sich wissentlich und dauerhaft ausbeuten lässt im Namen einer anonymen Solidarität und eines unbedingt aufrechtzuerhaltenden Generationenvertrags nach dem Motto, die Rentner kriegen das, was gerade in der Kasse ist, und die Beitragszahler zahlen für eine Leistung, die ihnen wahrscheinlich nie zurückgezahlt wird. Das ist Politik nach Kassenlage und macht aus einem Versicherungssystem ein Steuersystem, dessen Charakteristikum es ist, nur nach momentaner Kassenlage auszahlen zu können. Man muss wissen, dass das umlagefinanzierte System aus der Not heraus geboren ist. Nach dem 2. Weltkrieg gab es keinen Kapitalstock, so dass jede Sozialleistung aus laufenden Beitragseinnahmen finanziert werden musste. Diese Notgeburt wurde zum "solidarischen Generationenvertrag" hochstilisiert und wird bis heute von Sozialpolitikern aller Parteien als Glaubensbekenntnis heruntergebetet und wie eine Monstranz vor sich her getragen. Man hätte sich schon Anfang der 70-er Jahre, als es infolge des Wirtschaftsaufschwungs noch möglich war, langsam in ein kapitalstockfinanziertes System bewegen müssen. Stattdessen wurden in den Sozialversicherungssystemen Wahlgeschenke gemacht, sogenannte versicherungsfremde Leistungen erfunden, die den erhöhten Verteilungsspielraum unter das Volk brachten. Die Politik hat das Volk korrumpiert und verdummt, um an der Macht zu bleiben. Heute ist es für einen sanften Systemwechsel in den Sozialversicherungssystemen zu spät, der Schnitt wird hart werden.

Deshalb sind bereits erworbene Ansprüche von Beitragszahlern aus Steuermitteln zu finanzieren, denn bei den Beamten geht dies schließlich auch zu Lasten der Staatsschulden. Und wenn sich noch jemand fragt, wie er sein Geld fürs Alter privat anlegen soll, damit seine Alterseinkünfte sicher sind, dann halte er sich doch an den Werbespruch des Finanzministers für seine Bundesschuldpapiere, der da sinngemäß heißt: "alles möglich, außer böse Überraschungen". "Sichere" Schulden des deutschen Staats gibt es massig, das Ausfallrisiko beschränkt sich auf die Pleite der gesamten Gesellschaft und ist damit genauso gut oder schlecht kalkulierbar wie die eigene wirtschaftliche Existenz.

Re: an alle Rentner

jan, (vor 7614 Tagen) @ Umverteiler

ich verstehe sowieso nicht warum viele frauen bzw. familien wegen der kindererziehung mind. 3Jahre oder für ewig zu hause bleiben.
meine mutter ist bei mir auch nach der stillzeit wieder arbeiten gegangen....und ich lebe noch :-),mein bruder auch
dieses soziale denken ich bekomme ein kind jetzt habe ich anspruch auf ewige kindererziehung sollte aufhören und jeder sollte sich arbeit suchen oder schaffen

Re: Tolle Leistung

Heiner, (vor 7619 Tagen) @ jan

Hier geht es allein um das Krankengeld und da haben die Rentner kein Anspruch , woher auch???
Rentner können doch kein Krankengeld bekommen.
Aber nach deiner ausführung müsste man ja Gefährliche Sportarten auch einen zusatz verlangen , weil das kann man der Allgemeinheit ja auch nicht auftragen.

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