Re: Ist Beitragssatz alles? (Gesetzliche Krankenkassen)

Reformstau, (vor 7644 Tagen) @ Heiner

Der Risikostrukturausgleich hat aber nichts mit dem Service zu tun.
Der Risikostrukturausgleich soll den Umstand ausgleichen, dass die großen Verorgenkassen immer noch den Löwenanteil an Rentnern, Kranken, Geringverdienern usw. versichert haben, während sich viele Billigkassen sich an einer positiven Versichertenstruktur erfreuen können. Es wechseln schließlich überwiegend junge, gesunde Mitglieder in die Billigkassen, während die anderen bei Ihren Kassen bleiben. (Oder im Alter von Ihrer Kasse gedrängt werden, sich bei einer großen Kasse zu versichern!) Wer schließlich gesund ist, braucht ja auch nichts von seiner Krankenkasse. Das Geld aus dem Risikostrukturausgleich geben die Kassen also nicht für den Service aus, sondern benötigen sie für die zusätzlichen Belastungen, die sie aufgrund niedriger Einnahmen und höherer Leistungsausgaben aufgrund der Versichertenstruktur haben. Der Sinn der Sozialversicherung ist ja gerade die Solidarität zwischen jung und alt, krank und gesund und gutverdienend und schlechtverdienend. Würde es diesen Ausgleich nicht geben, würden die großen Kassen um einiges teurer werden und die Billigen noch billiger, was am Ende zu Kassenpleiten, dann zu Fusionen und am Ende zur Einheitskasse führen würde und das wäre das Ende des Wettbewerbs.
Im Übrigen wird in zwei Jahren der Risikostrukturausgleich umgestellt, so dass auch die Leistungsausgaben bzw. der Gesundheitszustand der Versicherten noch mehr berücksichtigt werden - dann werden die Versorgerkassen nach derzeitigem Stand gerechterweise noch mehr aus dem Risikostrukturausgleich erhalten und der Beitragsunterschied noch niedriger werden.
Und der Service wird dann für den Wettbewerb noch wichtiger.


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