Zitat: "Private Kassen lehnen Kranke ab!"#"3

Versicherungskaufmann, 194.64.37.99, Dienstag, 13.05.2003, 22:00 (vor 7677 Tagen)

- kein Text -

Re: Zitat:

Elgin Fischbach @, Dienstag, 13.05.2003, 23:01 (vor 7677 Tagen) @ Versicherungskaufmann

Die Annahme, dass nur ältere Menschen durch Vorerkrankungen vom Ausschluss privater Versicherer bedroht sind, stimmt nicht:

Wie viele - von Geburt an oder durch Unfälle in jüngeren Jahren - Behinderte gibt es in unserer Gesellschaft? Und wie viele chronisch Erkrankte bereits in jungen Jahren (die immense Ausbreitung von Pollenallergien und ihrer Folgen - Asthma/Heuschnupfen - spricht hier als konkretes Beispiel eine klare Sprache!).

Dieser - zahlenmäßig nicht kleine - Personenkreis hat es bereits auch schon in jungen Jahren äußerst schwer, eine private Zusatzversicherung zu bekommen (oftmals ist es sogar völlig unmöglich!).

Ihr Beitrag zeigt mir, dass Solidarität mit Benachteiligten für Sie zum absoluten Fremdwort "verkommen" ist (was leider auf einen immer größer werdenden Teil unserer Gesellschaft zutrifft).

Natürlich plädiere auch ich für einen wirtschaftlichen Umgang mit vorhandenen Finanzmitteln (sonst hätte ich mich mit dem Forumsteilnehmer "Lui" nicht so sehr über die Thematiken "RSA und seine Auswirkungen"/"Sparpotentiale der großen Versorgerkassen" gestritten). Das bedeutet jedoch nicht zugleich, dass ich für eine bewusste Ausgrenzung benachteiligter Personengruppen aus unserem Gesundheits- und Sozialsystem plädiere (in Form einer Abkehr vom individuellen Bedarfsdeckungsprinzip) - zumal unser Staat aus kurzfristigen fiskalischen Gründen seit Jahren sein nicht unerhebliches "Schärflein" zur derzeitigen Finanzkrise der Krankenkassen beigetragen hat:


- "Deckelung" der Krankenversicherungsbeiträge für Arbeitslose (besonders für Langzeitarbeitslose) - besonders in konjunkturell schlechten Zeiten wie momentan sehr folgenreich

- Aufbürdung versicherungsfremder Leistungen ohne finanziellen Ausgleich (Mutterschaftsgeld, Sterbegeld, Beteiligung an den Kosten der Wiedervereinigung, etc.)


Hinzu kommt, dass die Prävention bei uns im internationalen Vergleich nur mager entwickelt ist. Was immense Auswirkungen hat - wie eine in der Presse veröffentlichte Untersuchung der Gmünder Ersatzkasse gezeigt hat: Lediglich 20 % ihrer Versicherten beanspruchen über 80 % der Gesamtleistungen - wobei bestimmte Krankheitsbilder (Herz-/Kreislauferkrankungen, Übergewicht etc.), die frühzeitig präventiv hätten angegangen werden können (zum langfristigen finanziellen Nutzen der gesamten Versichertengemeinschaft), besonders herausragen. Die seit kurzem eingeführten DMPs (Disease-Management-Programme) sollen nun helfen, diese Misere zu bekämpfen; zudem bieten manche gesetzlichen Krankenkassen als freiwillige Satzungsleistung die Kostenübernahme für präventiv wirkende Gesundheitskurse (Ernährungsberatung, Raucherentwöhnung, Anti-Stress-Training etc.) an.

Und: Unabhängige Untersuchungen haben - lt. Presseveröffentlichung - ergeben, dass Ältere nicht automatisch häufiger und schwerer krank sind. Vielmehr komme es auf das Ausmaß der Prävention und regelmäßigen Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen an (was allerdings auch schon in jüngeren Jahren eine Rolle spielt).


Fazit: Die ganze Problematik nur einseitig den - angeblich für die private Vorsorge zu faulen - Versicherten "in die Schuhe zu schieben", ist allzu einfach!


Gruß
Elgin

Re: Zitat:

Badmadge @, Mittwoch, 14.05.2003, 11:45 (vor 7676 Tagen) @ Versicherungskaufmann

Hallo, nur ne kurze Anmerkung zu Deinem Beitrag! Bei welcher privaten Krankenversicherung bekommt man Chefarzt und 1 bzw. 2 Bettzimmer für monatlich 5€??? Das alleine kann man meines wissens garnicht abschließen sondern nur im Paket mit etlichen mehr Leistungen.
Die Krankenversicherung muß wohl noch gegründet werden!!!

Gruß
Badmadge

Re: Zitat:

W. Groß, Mittwoch, 14.05.2003, 15:58 (vor 7676 Tagen) @ Badmadge

Junge, hier geht es um M a r k e t i n g !
Da nimmt man es mit der (vollständigen) Wahrheit nicht so genau.

Bis zum 11.05.2003 ging es in diesem Forum um "Krankenkassentarife" (wie der Name sagt) - und zwar in erster Linie um die Tarife und Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen, in die jeder Kleinverdiener m u s s und (fast) jeder andere kann. Deshalb wird ja auch die Tarifabfrage mit Vergleichsmöglichkeit der Beiträge der meisten gesetzlichen Krankenkassen angeboten.

Wenn neuerdings auch die "Privaten" das Forum für Marketingzwecke nutzen wollen, dann sollen sie doch bitte nicht nur ihre tollen Leistungen anpreisen, sondern (auch wenn"s schwerfällt) k o n k r e t e Angaben zu den Tarifen und den Zugangsvoraussetzungen machen!!! Das hilft den Usern, auf sachlicher Grundlage Vergleiche zu ziehen und sich auf dieser Basis vielleicht sogar zu einer privaten Zusatzversicherung auf freiwilliger Basis zu entschließen.

Ein Wechsel von der gesetzlichen zur privaten Kranken- bzw. Rentenversicherung ist für die meisten Bürger Deutschlands sowieso nicht möglich oder unter Beachtung aller Gegebenheiten nicht günstig. Aber darüber sollte man sich doch lieber bei unabhängigen Beratern erkundigen!

Viele Grüße

Wolfgang

Krankenzusatzversicherung

Redaktion krankenkassentarife.de ⌂ @, Braunschweig, Mittwoch, 14.05.2003, 16:32 (vor 7676 Tagen) @ W. Groß

Zitat:

Wenn neuerdings auch die "Privaten" das Forum für Marketingzwecke nutzen wollen, dann sollen sie doch bitte nicht nur ihre tollen Leistungen anpreisen, sondern (auch wenn"s schwerfällt) k o n k r e t e Angaben zu den Tarifen und den Zugangsvoraussetzungen machen

Angebote zu Krankenzusatzversicherungen gerne ... aber bitte nicht hier im Forum.
Dieses Forum soll dazu dienen, Informationen zum Thema Krankenversicherungen (gesetzlich und privat) zu liefern und Nachfragen zu ermöglichen. Des weiteren sind hier auch Diskussionen zum Thema Gesundheitssysten gerne gesehen.

Angebote zu privaten Krankenversicherungen können allerdings nicht objektiv sein und sind daher Werbung, die wir hier nicht sehen möchten.

Sollte bei unseren Besuchern ein verstärktes Interesse an einem objektiven Vergeich von Krankenzusatzversicherungen vorhanden sein, werden wir unseren Service in diesem Bereich gerne ausbauen. Wie ist die allgemeine Meinung?

Mit freundlichen Grüßen,
die Redaktion krankenkassentarife.de

Danke Redaktion

W. Groß, Mittwoch, 14.05.2003, 23:22 (vor 7676 Tagen) @ W. Groß

Vielen Dank für diese nach vier Tagen notwendige Klarstellung!
Mit einem solchen Vergleich von Zusatzversicherungen für Mitglieder der GKV würde die Redaktion bestimmt vielen den Wunsch nach unabhängiger Beratung erfüllen.

Viele Grüße

Wolfgang

Re: Krankenzusatzversicherung

HeriZey @, Samstag, 14.06.2003, 17:45 (vor 7645 Tagen) @ W. Groß

Hallo Redation & User,

ich denke, eine Vergleichsmöglichkeit von Zusatzversicherung für Mitglieder der GKV ist recht interessant und sinnvoll - zumindest für mich.
Ich bin freiwillig in der GKV und habe seit einigen Jahren eine private ZV für"s Krankenhaus. Diese kostet mich 25 EUR/ Monat (ich halte 5 EUR auch für etwas geschönt!) - und bereut habe ich den Abschluss nie.
Es stimmt schon (wie auch meine GKV zugab): Es gibt in diesem Lande eine 2-Klassen-Medizin! Statt 3-Bett-Zimmer hatte ich ein Einzelzimmer, der Oberarzt kann vorbei, kein Problem mit Schwestern, Besuchszeiten, Verpflegung etc. DAS ist mir wichtig, um mich zu erholen und zu gesunden, wenn ich im Krankenhaus bin.
M. E. bietet die GKV "Standard- oder Basisleistungen", wer "mehr" will, kann eine ZV abschließen. Unsolidarisch??? Eine Frage der Einstellung!
Gruß H.

Vergleich Krankenzusatzversicherung

Redaktion krankenkassentarife.de ⌂ @, Braunschweig, Samstag, 02.08.2003, 16:29 (vor 7596 Tagen) @ HeriZey

Es hat ein wenig gedauert, aber was lange währt...
Wir haben mit einem Kooperationsparter eine gute Lösung gefunden: Ab sofort können wir einen anonymen Kosten- und Leistungsvergleich der Kranken-Zusatzversicherung anbieten.
Die Adresse lautet: http://www.krankenkassentarife.de/versicherungscheck/kv-zusatz.htm

Die Redaktion

Bin seit diesem Jahr selbsständig 2 Kinder soll ich in die Private Krankenvers.

Silvia Flicker @, Mittwoch, 12.01.2005, 22:01 (vor 7067 Tagen) @ Versicherungskaufmann

Bin seit 1.1.05 selbstständig. Laut meinem Steuerberater müssen die Kinder bei mir mitversichert werden, da ich nun mehr als mein Mann verdiene. (sog. Höchstgrenze überschreite).Habe bereits mit einer Privaten Versicherung gesprochen - diese wollen nicht unbedingt meine Kinder dabeihaben, da mein Sohn 9 Jahre zur Zeit eine Kieferorthopädische Behandlung durchläuft. Ich weiss aber auch nicht, ob ich die Kinder bei meinem Mann in der gesetzl. KV belassen kann. Bin völlig ratlos, was ich tun soll.

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