BKK Securvita (Gesetzliche Krankenkassen)

Thorsten, Montag, 08.03.2004, 16:28 (vor 7357 Tagen)

Hallo.

Securvita senkt doch nicht auf 12.9 sondern auf 13.5%. siehe Homepage.

Viel Lärm um nichts. unseriös

Grüße

Thorsten

Re: BKK Securvita

Elgin Fischbach @, Montag, 08.03.2004, 23:49 (vor 7356 Tagen) @ Thorsten

"Zitat:
Viel Lärm um nichts. unseriös.""

Die Beitragssatzsenkung der SECURVITA BKK von 14.5 % auf 13.5 % beträgt einen ganzen Prozentpunkt - das ist der größte Umfang einer Beitragssatzsenkung seit dem Inkrafttreten des GMG.

Zudem sind dieser Beitragssatzsenkung lange und schwierige Gerichtsverhandlungen vorausgegangen: Nachdem das Sozialgericht Lübeck der SECURVITA BKK zunächst die ursprünglich von ihr gewünschte Absenkung auf 12.9 % genehmigt hatte. hat das Bundesversicherungsamt (BVA) dieses Urteil angefochten. Herausgekommen ist nun der von Thorsten als ""unseriös"" angeprangerte Kompromiss - den ich jedoch. wie anfangs beschrieben. im Vergleich zu den geradezu mickrigen Beitragssatzsenkungen anderer Krankenkassen (bei denen es sich lediglich um wenige Zehntelprozentpunkte handelt) immer noch sehr beachtlich finde.

""Nebenbei"" unterstreicht die SECURVITA BKK mit ihrer Geschäftspolitik. dass Alternativmedizin - entgegen weit verbreiteten Vorurteilen - nicht nur bezüglich ihrer medizinischen Wirksamkeit. sondern auch wirtschaftlich zu verantworten ist.

Gruß
Elgin"""

Re: BKK Securvita

Thorsten, Dienstag, 09.03.2004, 08:26 (vor 7356 Tagen) @ Elgin Fischbach

tolle Geschäftspolitik. die mit nichtvorhandenen Einsparungen bei gleichzeitig vorhandenen Schulden Werbung mit 12.9 % macht. und dann klammheimlich auf 13.5 % zurückrudert und die ursprünglichen 12.9 nicht einmal mehr erwähnt.

Ist das wirklich seriöse Geschäftspolitik? Und: die gesetzlichen Krankenkassen sind alle an die gleichen Regeln gebunden. Wenn eine Kasse sich auf die Fahne schreibt alternative Medizin besonders zu fördern. muss man sich sie Grundlagen hierfür einmal näher anschauen und man stellt sehr schnell fest. dass auch hier nur von Homöopatiekostenbeteiligungen die Rede ist. wenn ein normaler Vertragsarzt diese verordnet. Und da diese Verordnungen nach der neuen Gesetzgebungen zumindest aktuell (Frau Schmidt wird in den nächsten Wochen wohl noich zurückrudern) fast komplett ausgeschlossen ist. ist auch dieses Argument nicht wirklich überzeugend.

Aber wie man sieht. funktioniert Werbung doch...

Re: BKK Securvita

Elgin Fischbach @, Dienstag, 09.03.2004, 13:34 (vor 7356 Tagen) @ Thorsten

"Zitat:
tolle Geschäftspolitik. die mit nichtvorhandenen Einsparungen bei gleichzeitig vorhandenen Schulden Werbung mit 12.9 % macht. und dann klammheimlich auf 13.5 % zurückrudert und die ursprünglichen 12.9 nicht einmal mehr erwähnt. Ist das wirklich seriöse Geschäftspolitik?""

Die BKK Securvita erwirtschaftete im Jahr 2003 einen Überschuss in Höhe von 10 Mio. EUR - im Gegensatz zur Konkurrenz. die mehrheitlich Verluste ""geschrieben"" hat! Überschüsse des Vorjahres müssen an die Versicherten zurückgegeben werden - sei es in Form von Beitragssenkungen. einer Ausweitung des Leistungsangebotes. oder wie auch immer (eine gesetzliche Krankenkasse ist kein privatwirtschaftliches profitorientiertes Unternehmen).

Zitat:
""Und: die gesetzlichen Krankenkassen sind alle an die gleichen Regeln gebunden. Wenn eine Kasse sich auf die Fahne schreibt alternative Medizin besonders zu fördern. muss man sich sie Grundlagen hierfür einmal näher anschauen und man stellt sehr schnell fest. dass auch hier nur von Homöopatiekostenbeteiligungen die Rede ist. wenn ein normaler Vertragsarzt diese verordnet. Und da diese Verordnungen nach der neuen Gesetzgebungen zumindest aktuell (Frau Schmidt wird in den nächsten Wochen wohl noich zurückrudern) fast komplett ausgeschlossen ist. ist auch dieses Argument nicht wirklich überzeugend.""

Die SECURVITA BKK finanziert neben homöopathischen Erst- und Folgeanamesen auch anthroposophische Medin (Erst- und Folgeanamesen. Kunsttherapie. Heileurythmie. rhythmische Massage nach Dr. Wegmann. Sprachtherapie etc.). Neuraltherapie. Eigenbluttherapie. Akupressur. Akupunktur etc. - bei zugelassenen Kassenärzten mit entspechender alternativmedizinischer Zusatzausbildung. Siehe Homepage http://www.securvita-bkk.de

Zitat:
""Aber wie man sieht. funktioniert Werbung doch...""

Das ist keine Werbung. das sind reelle Tatsachen!

Gruß
Elgin"""

Re: BKK Securvita

Thorsten, Dienstag, 09.03.2004, 16:15 (vor 7356 Tagen) @ Elgin Fischbach

eins dazu:

Wenn ich jahreslang Schulden aufbaue und dann anfange. anstatt diese abzutragen den Beitragssatz über Gebühr zu senken. mit dem Wissen um die noch vorhandenen Schulden. weiß ich nicht. ob das so von Frau Schmidt gewollt war.

noch eins: Homöopathie zahlt auch die Securvita BKK nicht blanko sondern nach Einzelfallentscheidung. nur macht sie Werbung damit.

Aber egal. Werbung muss ja nur funktionieren :-)

p.s.: nicht bös sein. aber so ist es nunmal

Re: BKK Securvita

Elgin Fischbach @, Mittwoch, 10.03.2004, 00:35 (vor 7355 Tagen) @ Thorsten

"Zitat:
Wenn ich jahreslang Schulden aufbaue und dann anfange. anstatt diese abzutragen den Beitragssatz über Gebühr zu senken. mit dem Wissen um die noch vorhandenen Schulden. weiß ich nicht. ob das so von Frau Schmidt gewollt war.""

Die SECURVITA BKK hat keine Schulden aufgebaut - im Gegenteil: Im Jahr 2003 hat sie. wie bereits zuvor berichtet. im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern einen Überschuss erwirtschaftet - in Höhe von 10 Mio. EUR (siehe Homepage http://www.securvita-bkk.de ).

Zitat:
""noch eins: Homöopathie zahlt auch die Securvita BKK nicht blanko sondern nach Einzelfallentscheidung. nur macht sie Werbung damit.""

Die SECURVITA BKK gewährt Homöopathie - ebenso wie andere besondere Therapierichtungen und Naturheilverfahren (anthroposophische Medizin. Akupunktur. Neuraltherapie. Eigenbluttherapie. Akupressur etc.) - nicht nach bürokratischer Einzelfallprüfung. sondern lt. ihrer Satzung ohne jegliche Einzelfallprüfung bzw. gesonderte Antragstellung ausnahmslos gleichberechtigt neben der Schulmedizin. Vorausetzung ist lediglich die Verordnung und Durchführung durch einen kassenärztlich zugelassenen Mediziner mit entsprechender alternativmedizinischer Zusatzausbildung. Sie beruft sich dabei ausdrücklich auf das SGB V. in welchem es heißt: ""Besondere Therapierichtungen sind nicht ausgeschlossen"". Sie hat diesbezüglich bereits diverse Sozialgerichtsverfahren gegen das Bundesversicherungsamt erfolgreich bestanden. Auch hierzu näheres auf deren Homepage http://www.securvita-bkk.de

Gruß
Elgin"""

Re: BKK Securvita

Thorsten, Mittwoch, 10.03.2004, 08:58 (vor 7355 Tagen) @ Elgin Fischbach

ein letztes zum Thema Schulden: wenn ich (z.B.) 50 Millionen € Schulden habe und im vergangenen Jahr 10 Millionen € Überschuss gemacht habe. was bleibt dann übrig?

Ergo: Die Formulierung machts

Aber nun Schluß mit diesem Thema :-)

Re: BKK Securvita

Elgin Fischbach @, Mittwoch, 10.03.2004, 17:52 (vor 7355 Tagen) @ Thorsten

"Zitat:
ein letztes zum Thema Schulden: wenn ich (z.B.) 50 Millionen € Schulden habe und im vergangenen Jahr 10 Millionen € Überschuss gemacht habe. was bleibt dann übrig?""

Die SECURVITA BKK hat nie selbst Schulden gemacht. sondern stets über den Risikostrukturausgleich Schulden anderer Krankenkassen tilgen müssen.

Ich war dort immerhin 4 Jahre selbst Mitglied (von Dezember 1998 - einschließlich Dezember 2002) und weiß daher. wovon ich rede.

Gruß
Elgin"""

Re: BKK Securvita

Thorsten, Donnerstag, 11.03.2004, 08:59 (vor 7354 Tagen) @ Elgin Fischbach

auch Verpflichtungen in den RSA. die durch Kredite finanziert werden. sind Schulden. oder? :-)

Re: BKK Securvita

Elgin Fischbach @, Donnerstag, 11.03.2004, 18:40 (vor 7354 Tagen) @ Thorsten

Die SECURVITA BKK ist eine von sehr wenigen Krankenkasen. die sich bisher nicht über Kreditschulden (zu Lasten ihrer Mitglieder) finanziert haben!

Gäbe es den RSA nicht. könnte die SECURVITA BKK im Interesse ihrer Mitglieder entweder das Leistungsspektrum ausweiten oder alternativ ihren Beitragssatz noch weitaus stärker senken.

Gruß
Elgin

Re: BKK Securvita

Thorsten, Donnerstag, 11.03.2004, 18:56 (vor 7354 Tagen) @ Elgin Fischbach

"ein Letztes:

Die Genehmigung der Beitragssatzsenkung hätte dazu geführt. dass die SECURVITA BKK im Jahr 2004 weitere Schulden angehäuft hätte.""
O-Ton Pressemitteilung des BVA

..und die müssen es wissen.... """

Re: BKK Securvita

Elgin Fischbach @, Donnerstag, 11.03.2004, 23:01 (vor 7353 Tagen) @ Thorsten

Dass das BVA seine eigene Sichtweise hat. beweist nicht nur das Beispiel der SECURVITA BKK: Auch die IKK-direkt kämpft schon seit langem um eine Absenkung ihres Beitragssatzes - denn auch sie ist dank soliden Wirtschaftens bis heute nicht nur stets schuldenfrei geblieben. sondern hat regelmäßig Überschüsse erwirtschaftet. die sie lt. aktueller Gesetzeslage eigentlich unverzüglich an ihre Versicherten weitergeben müsste (in Form von Beitragssatzsenkungen)!

Etlichen Krankenkassen ist bereits bewusst. dass das BVA mit seiner eigenwilligen Entscheidungspraxis den konkreten Willen des Gesetzgebers - nämlich Beitragssenkungen als Folge der von den Versicherten durch die Gesundheitsreform zu tragenden höheren finanziellen Belastungen zu erzielen - beschneidet.

Deshalb - und auch aus anderen Gründen - ist das BVA objektiv nicht mehr glaubwürdig. Es gewinnt erst dann seine Glaubwürdigkeit uneingeschränkt zurück. wenn es mit seinen Entscheidungen den Willen des Gesetzgebers nicht beschneidet. sondern fördert!

Gruß
Elgin

Re: BKK Securvita

bosselt, Freitag, 12.03.2004, 08:13 (vor 7353 Tagen) @ Elgin Fischbach

"Glaubwürdigkeit hin oder her - wer regiert denn eigentlich unsere Bundesrepublik? Das (Lach-)Kabinett in Berlin oder solche Gremien wie BVA??

Scheinbar hat BVA einen längeren (und stärkeren) Arm als die Bundesgesundheitsministerin. die sagt Beiträge senken. wenn die Versicherten ab Januar 2004 vieles aus ihrer eigenen Tasche bezahlen müssen"". Sonst könnte BVA solche Beitragssenkungen nicht erfolgreich verhindern.

Oder nutzt BVA die eigene Position. um in der Bevölkerung die Wut auf die gegenwärtige Regierung aufzustacheln und erst nach den nächsten Wahlen (bei einem Regierungswechsel) Beitragssenkungen auf breiter Front zu gestatten. Die wären ja dann wegen der aufgestauten Guthaben bestimmt möglich und könnten als Erfolg der ""neuen"" Politik verkauft werden.

Vielleicht ist meine Ansicht der Dinge ""glaubwürdiger"" als die Politik von BVA?"""

Re: BKK Securvita

Elgin Fischbach @, Freitag, 12.03.2004, 12:18 (vor 7353 Tagen) @ bosselt

"Kurz gefasst: Für mich ist von den relevanten Entscheidungsträgern niemand mehr glaubwürdig: Weder die Bundesregierung noch das BVA.

Die von der Bundesregierung im Vorfeld der Gesundheitsreform gemachten Versprechungen - Beitragssatzsenkungen als Folge höherer Eigenbeteiligungen der Versicherten. Zugang zum Gesundheitswesen für alle Einkommensschichten. etc. - sind durch die Praxis der letzten Monate ebenso widerlegt wie die eigentliche Funktion des BVA als Umsetzungsbehörde gesetzgeberischen Willens.

Auf die Sache mit den angekündigten Beitragssenkungen wurde bereits eingegangen.

Dass die Anzahl der Arztbesuche seit Inkrafttreten der Gesundheitsreform kontinuierlich rückläufig ist. hat nicht nur etwas mit Vorzieheffekten"" zu tun: Viele Einkommensschwache. die bis Ende letzten Jahres von fast allen Zuzahlungen befreit waren. können sich weder die Praxisgebühr noch (höhere) Medikamentenzuzahlungen leisten - und verzichten somit zwangsläufig oftmals trotz Notwendigkeit auf die Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen.

Es gibt noch vieles mehr. wo die Öffentlichkeit im Vorfeld der Gesundheitsreform geradezu betrogen worden ist. Aber dies alles hier zu beschreiben. würde den Rahmen eines Forumsbeitrages bei weitem sprengen.

Gruß
Elgin"""

Re: BKK Securvita

Jojo, Dienstag, 23.03.2004, 19:53 (vor 7342 Tagen) @ Thorsten

Finde ich faszinierend. wie jemand so die Werbetrommel für die Securvita rührt und trotzdem dort nicht mehr versichert ist....

Re: BKK Securvita

Elgin Fischbach @, Dienstag, 23.03.2004, 21:52 (vor 7341 Tagen) @ Jojo

Es gibt für mich derzeit zwei in Frage kommende Krankenkassen: Die SECURVITA BKK und die IKK Hamburg (in letztgenannter bin ich derzeit versichert). Beide haben ihre Vor- und Nachteile:

SECURVITA BKK: Günstigerer Beitragssatz. schlechterer Kundenservice

IKK Hamburg: Höherer Beitragssatz. besserer Kundenservice


Im übrigen unterscheiden sich diese beiden Krankenkassen bezüglich der Erstattung alternativer Medizin derzeit nicht nennenswert: Beide Kassen bieten anthroposophische Medizin. Akupunktur und vieles mehr gleichberechtigt neben der Schulmedizin - also ohne Einzelfallprüfung - an.


Wer also Wert auf gleichberechtigte Kostenerstattung für Alternativmedizin bei vergleichsweise günstigem Beitragssatz Wert legt und - als Ausgleich für den vergleichsweise günstigen Beitragssatz - beim Kundenservice hingegen niedrige Maßstäbe ansetzt. ist mit der SECURVITA BKK somit nach wie vor bestens bedient!

Beste Grüße
Elgin

Re: BKK Securvita

Cpt. Jack Sparrow, Sonntag, 15.03.2009, 00:37 (vor 5524 Tagen) @ Thorsten

Jetzt nehmen sie 15,5 % als allgemeinen Beitragssatz - also gute 14% mehr.

Ich könnte k..z.n.

Re: BKK Securvita

Miss Moneypenny, Sonntag, 15.03.2009, 09:12 (vor 5524 Tagen) @ Cpt. Jack Sparrow

Hallo,

.... echt? Die BKK Securvita nimmt jetzt 15,5 %? Dann ist es wohl die teuerste Krankenkasse Deutschlands. Also: Schnell in eine günstigere Kasse wechseln!

Oder mal die Zeitung lesen oder Nachrichten schauen (nicht auf viva oder mtv) .... Bissl Bildung schadet nicht.

MsM

Re: BKK Securvita

Cpt. Jack Sparrow, Sonntag, 15.03.2009, 14:24 (vor 5524 Tagen) @ Miss Moneypenny

Das es anders geht, beweist die City BKK...

Von 16,5 % auf 15,5 % gesenkt - ein kompletter Prozentpunkt !!

Mir dünkt, dort wird gut gewirtschaftet - ich werde wohl zu dieser Kasse wechseln.

Re: BKK Securvita

bibi, Sonntag, 15.03.2009, 16:51 (vor 5524 Tagen) @ Cpt. Jack Sparrow

endlich mal jemand, der das system durch und durch verstanden hat! Ein hoch auf das erstklassige bildungsniveau unseres Landes!

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