Re: Pflegeversicherung ab 2005; Erhöhung für Kinderlose (Sozialpolitik)

Jack @, Samstag, 11.12.2004, 19:25 (vor 7089 Tagen) @ Heri Zey

Da sind wir schon ein gutes Stück weiter: Die Einsicht wächst, dass die Sozialbeiträge in Wirklichkeit Steuern sind.

Und Steuern werden am Wert einer Sache oder eines Umsatzes bemessen (Kfz-Steuer, Umsatzsteuer) oder an der Leistungsfähigkeit des Steuerzahlers (Einkommensteuer). Die Leistungsfähigkeit eines Menschen, der z.B. 3.000 Euro monatlich brutto verdient, ist aber unterschiedlich zu bewerten, je nach dem ob er Kinder davon unterhalten muß oder eben nicht. Oder ob er früher von seinem Einkommen Kinder unterhalten hat oder nicht. Denn wer keine Kinder hat, kann sich mehr leisten, mehr sparen. Darum auch die steuerlichen Entlastungen in Form von Kinderfreibeträgen (oder greifen Sie die auch an ?).

Darüberhinaus ist es eine Erfahrungstatsache, dass Pflegebedürftige seltener und später ins Heim müssen (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber im Durchschnitt ist es so), wenn sie Kinder haben. Denn die versorgen die Vorfahren oft. Wäre die Pflegeversicherung also eine echte Versicherung, wäre es sogar versicherungsmathematisch korrekt, das unterschiedliche Versicherungsrisiko (bei Kinderlosen höher) mit unterschiedlichen Beiträgen zu differenzieren. Und dann kämen Sie mit der lächerlichen Beitragsdifferenz von 0,25 Prozentpunkten nicht aus.

Insofern geht Ihr Einwand als Kinderloser sowohl steuerlich als auch versicherungsmathematisch an den Tatsachen vorbei. Es geht nicht darum, Kinder zu machen um zu sparen (so blöd kann keiner sein), sondern die Mehrbelastung, die Kinderaufziehern zwangsläufig entstehen, abzumildern.


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