Re: Kopfsteuer, Zusatzversicherungen etc. (bsd. für Elgin!) (Sozialpolitik)

Elgin Fischbach @, Mittwoch, 16.06.2004, 11:02 (vor 7267 Tagen) @ Heri Zey

Zitat:
"Sozialismus" mag ja in Wahlkampfprogammen div. Parteien funktionieren, realiter jedoch nicht. Das sind letzten Endes doch alles Tagträume, die sich nicht umsetzen lassen. Denn: Wovon soll es bezahlt werden?!"

Durch Rückgängigmachen der in den letzten 20 Jahren vom Gesetzgeber beschlossenen Steuervergünstigungen für Konzerne, Vermögende und Besserverdienende. Und durch die Einführung einer Tobinsteuer, welche die zunehmende Anzahl an Kapitalspekulanten endlich in ihre Schranken weist.
Dass beispielsweise Vodaphone aktuell Milliardengewinne nicht zu versteuern braucht (es sieht derzeit sehr danach aus) - zu Lasten der Allgemeinheit, ist ein absolutes Unding!


Zitat:
"Klar, man kann den "Reichen" (wer ist denn dann reich?) ganz viel wegnehmen und umverteilen. Doch, die Frage muss gestellt werden, wer will den leisten, wenn er nichts dafür bekommt?! Es mag zwar schwerlich in manche Köpfe gehen, aber die Entlohnung steht immer im Zusammenhang mit Leistung. Und wer wenig leistet, bekommt wenig; wer viel leistet, bekommt viel."

Wo sollen denn die ca. 6 - 7 Mio. fehlenden existenzsichernden und sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sofort herkommen? Die monatliche Arbeitslosenstatistik versteckt ja einen Teil der Arbeitslosen: Teilnehmer an Umschulungs-, Weiterbildungs- und Trainingsmaßnahmen, BerufsrückkehrerInnen nach längerer Familienpause usw.

Es gibt - neben manchen "schwarzen Schafen" (die es woanders auch gibt - beispielsweise im Rahmen der Steuerhinterziehung!) genügend Menschen, die zwar gerne arbeiten wollen, jedoch mangels geeigneter Arbeitsplätze nicht können bzw. dürfen. Diese Menschen für ihre ungewollte Situation zu bestrafen, ist aus meiner Sicht nicht gerecht. Natürlich ist es gesellschaftlich nicht vertretbar, ihnen ein Millionärseinkommen zur Verfügung zu stellen - aber eine im Gegensatz zum heutigen Sozialhilfeniveau armutsfeste soziale Grundsicherung ohne Anrechnung von zuvor angespartem Altersvorsorgevermögen (sofern vertraglich erkennbar ist, dass es explizit dafür angespart wurde) und ohne die Heranziehung von Angehörigen und nicht verheirateten Lebenspartnern ist aus meiner Sicht das absolute Minimum für die ungewollt Ausgegrenzten.

Gruß
Elgin


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