Re: Gleiches Recht für alle!!!!! (Sozialpolitik)

Elgin Fischbach @, Samstag, 21.01.2006, 20:44 (vor 6671 Tagen) @ Herizey

Es steht jedem frei, in jüngeren Jahren Zusatzversicherungen abzuschließen - zu der Zeit ist das Geld idR. da (ja, es kann sein, dass auch kein Geld da ist, doch das sind Ausnahmen!)

Für von Geburt an behinderte Kinder, deren Eltern aus Unkenntnis die Zwei-Wochen-Frist nach der Geburt verstreichen lassen, oder für Einkommensschwache, bei denen es sich angesichts von ca. 5 Mio. Arbeitslosen mit weiterhin steigender Tendenz und zunehmender Langzeitarbeitslosigkeit sowie zunehmend mehr "Kleinrentnern" und Niedrigverdienern keineswegs um Ausnahmen handelt, ist eine private Zusatzversicherung unter den heutigen Bedingungen quasi unerschwinglich. Nicht jeder, der ernsthaft Arbeit sucht, findet heutzutage einen sozialversicherungspflichtigen, existenzsichernden (d. h. hinreichend entlohnten) Arbeitsplatz, der private Zusatzvorsorge - in Sachen Gesundheit und Alter - ermöglicht. Und die bereits stattgefundenen und für die Zukunft angekündigten Rentenkürzungen in der gesetzlichen Rentenversicherung sorgen dafür, dass es künftig noch mehr "Kleinrentner" geben wird.

Eine Bürgerversicherung, deren Beitragshöhe von den individuellen Einnahmen abhängt und bei der ausnahmslos sämtliche Einkommensarten berücksichtigt werden, würde die in letzter Zeit massive Flucht von besser Verdienenden aus der solidarischen GKV wirksam eindämmen und bei weiterhin gleichen Leistungen für alle Versicherten für höhere Beitragseinnahmen sorgen. Dass Arm und Reich in unserer Gesellschaft in letzter Zeit zunehmend auseinanderdriften und die sogenannte "Mittelschicht" sich dementspechend verringert (was überall zu lesen war und ist), erfordert aus meiner Sicht eine solidarische Pflichtversicherung ausnahmslos für alle - insbesondere auch für die besser Verdienenden.

Auch mich wird die Arbeitslosigkeit in absehbarer Zeit (wieder) treffen: So wie es derzeit aussieht, werde ich mich nach dem baldigen Ende meiner derzeitigen Umschulung zur Kauffrau im Gesundheitswesen arbeitslos melden müssen. Mein Praktikumsbetrieb, übrigens ein Leistungserbringer, steht finanziell mit dem Rücken zur Wand (weshalb eine spätere Übernahme schon vor Praktikumsbeginn ausgeschlossen worden ist). Und egal, welche Homepages von in Frage kommenden Unternehmen ich mir bis jetzt im Internet angesehen habe: Geeignete Stellenangebote in meinem neu erlernten Beruf gibt es derzeit (anscheinend) nicht. Aber ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen!

Gruß
Elgin


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