Re: Krankenkassenreform (Sozialpolitik)

reformstau, Dienstag, 29.11.2005, 07:42 (vor 6725 Tagen) @ Elgin Fischbach

Zitat: "Und außerdem: Nicht für jede Kleinigkeit ist eine Geschäftsstelle vor Ort vonnöten. Vieles lässt sich auch per Anruf, Internet, E-Mail, Telefon, Fax oder Brief erledigen - was bei den gesetzlichen Krankenkassen zu Verwaltungskostenersparnisse führt (woher auch die niedrigeren Beitragssätze einiger Kassen herrühren)."

1. Die unterschiedliche Höhe der Verwaltungskosten hat (wenn überhaupt) nur geringfügigen Einfluß auf den Beitragssatz, weil die Unterschiede bei den Verwaltungskosten zwischen den Kassen nur einen Bruchteil der Gesamtausgaben ausmachen.

Im Gegenteil: Zum Teil lassen sich durch mehr Verwaltung - (Personal für Prävention, Kostensteuerung, intensive Betreuung usw.) Leistungsausgaben einsparen.

2. Eine Kasse, welche eine vergleichbar "gesunde" Mitgliederstruktur hat, braucht logischerweise weniger "Verwaltung ", um sich um die Leistungen der ihrer Mitglieder zu kümmern. Durch die hohen Mitgliederzuwächse der TKK in der jüngsten Vergangenheit kann sich dies dort auch langsam ändern, dann sicher waren nicht alle Neumitglieder gute Risiken. Übrigens kann man auch ganz anders Risikoselektion betreiben: Ein Bäckerlehrling wird z. B. zum Berufsstart selten einen Anruf von der TKK erhalten.

3. Es gibt immer noch Millionen von Bundesbürgern, die aufgrund Ihres Alters oder technischen Verständnisses nicht mit Internet, Fax usw. umgegehen können und froh sind, dass es Menschen gibt, mit denen man persönlich sprechen kann - insbesondere, wenn es um sensible Krankheitsdaten geht.


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