Re: Der Kompromiss zwischen Kopfpauschale und B�rgerversicherung (Sozialpolitik)

Heri Zey, Freitag, 27.08.2004, 01:58 (vor 7195 Tagen) @ Andreas W.

Hallo,

Kopfsteuer: Grundsätzliche Zustimmung, auch auf ALLE Einnahmen (übrigens kann man so auch die Einkommenssteuer festlegen und damit viele andere unnütze Steuern abschaffen). Die Höhe könnte bei 20-25% liegen unter Ausbezahlung des AG-Anteils.

Einziehung: Unter dem Aspekt der gesamten Bruttoeinnahmen läuft es zwangsläufig auf das FA hinaus. Ist zwar nicht mein Wunschkandidat, aber idF. unumgänglich

Pflichtige: ALLE, die Einnahmen haben, gleich welcher Art, also implizit Beamte, Selbständige, Rentiers etc.

Das leidige Thema Bemssungsgrenzen, Bedürftiger usf.: Hier darf es KEINE Ausnahmen geben, JEDER muss grundsätzlich pflichtig sein. Was bringt es uns, wenn wir wieder zig Ausnahmen, Härtefälle etc. definieren?! Zum einen erhöht das den Verwaltungsaufwand ungebührlich, zum anderen reduziert es die EInnahmen und erhöht mithin die Ausgaben. Im weiteren muss sich Leistung (wieder) lohnen. Seien wir mal ehrlich: Von 1000.- EUR brutto kann heute eh keiner leben (bleiben netto ca. 700,.- EUR über) und es gibt auch KEINE VZ-Job, bei dem man 1000.- oder weniger verdient. Selbst im Niedriglohnsektor (Stundenlohn um die 6,50.- EUR) kommen wir auf mind. 1500.- EUR (Stichwort: Schichtzulagen und entsprechende Stundenzahl).
Wird der AG-Anteil ausbezahlt, kommen wir auf netto ca. 1450.- EUR. Davon 20% = 290.- (wenn wir davon ausgehen, dass keine sonstigen Einnahmen bestehen), macht unterm Strich 1150.- EUR ohne weitere Abzüge. Bei dem jetzigen System ist es weniger. Ergo: Auch "Niedriglöhner" können normal erfasst und abgerechnet werden.

Was die Anzahl der Kassen angeht: Ich denke nicht, dass man diese beschränken muss, es wird mit der Zeit ein Konsolidierungsprozeß stattfinden, so dass vielleicht noch 10 Kassen übrig bleiben. Und selbst wenn es 20 oder 50 bleiben: Mit großen Differenzen im Beitragssatz ist nicht zu rechnen (um die 13,5% ist wohl realistisch, mit Abweichungen nach oben). Auch dann wird eine Konsolidierung stattfinden auf einige große Kassen, die übrig bleiben (m E. DAK, AOK, TKK, GEK, BEK, 1 oder 2 BKK, dann fusioniert).
Eine gewisse Auswahlmöglichkeit muss schon gegeben sein, auch auf die Gefahr hin, dass manche böse auf die Fresse fallen (s. Taunus) - man sollte daraus lernen.

Zur Beitragsbemessung der Versicherten: Richtig, Zuschläge nach Risiko, Abschläge nach Prävention. Ich weiß, dass ist schwierig, aber ich möchte frei nach: Wo gehobelt werden, da falleb Späne, verfahren. Rauchen, Übergewicht, kein Sport u. ä. Minuspunkte, Sport, Kurse u.ä. Pluspunkte - was am Ende steht, wird abgerechnet (z. B. Raucher -1, kein Sport -1, ausgewogene Ernährung +1 = -1 = 2% Agio o.ä.). Wie wird das nachvollzogen? Man kann Nikotin wochenlang nachweisen, ebenso sprechen Blutwerte für oder gegen die Ernährung (ausgenommen Krankheiten), Übergewicht jenseits des BMI ist augenfällig.

Das seis gewesen, Gruß
H.


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