Re: Warum Bürgerversicherung ? (Sozialpolitik)

Jack @, Sonntag, 29.08.2004, 13:42 (vor 7193 Tagen) @ Andreas W.

Ich habe nur den Eindruck, dass der Sozialausgleich bei der Kopfpauschale sehr verwaltungsaufwändig ist und die Gefahr des Sozialausgleichs nach Kassenlage besteht.

In der GKV wird vom Staat doch seit jeher nur nach Kassenlage regiert: Zuzahlungen nach Lust und Laune, Abschaffung des Sterbegeldes, Ausgliederung von Brillen, Zahnersatz, Krankengeld usw.

Das ist es doch, was die GKV-Versicherten von den Privatversicherten unterscheidet. Die PKV kann den Versicherungsvertrag nicht einseitig ändern und Leistungen ausgliedern. Die GKV-Versicherten haben gar keinen Vertrag. Der Staat streicht nach Kassenlage im SGB-V herum. Und das bisherige war erst der Anfang.

Der Sozialausgleich ist verwaltungstechnisch sicher nicht aufwändiger als die derzeitige Ermittlung der Zuzahlungsgrenze 2 % oder 1 %.

Einfach eine zusätzlicher Steueraufschlag würde nicht meinen Vorstellungen entsprechen, da ich möchte, dass die Kassen mit unterschiedlichen Beitragssätzen und unterschiedlicher Qualität ihrer Leistung im Wettbewerb stehen.

Glauben Sie nicht, dass - ähnlich wie jetzt der Beitragssatz - auch die Kopfpauschale je nach Kasse unterschiedlich hoch sein könnte ? Also zwischen 150 und 190 Euro je nach Qualität der Leistung und der besonderen Angebote einer Kasse ?

Ja, es ist noch viel mehr Musik in der Kopfpauschale: Versicherungsmathematisch ist doch fast centgenau ermittelbar, welcher Anteil der Kopfpauschale auf die einzelnen Kostenblöcke entfällt: ambulante ärztliche Behandlung, zahnärztliche Behandlung, Krankenhaus, Arzneimittel usw.; man könnte viel eher einzelne Blöcke herausnehmen und bei einer anderen Versicherung absichern, z.B. privat.


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