Re: endlich die Lösung - zumindest zum Teil (Sozialpolitik)

Elgin Fischbach @, Sonntag, 28.09.2003, 19:51 (vor 7531 Tagen) @ Mitch

Zitat:

"Im Jahr 2001 gab es in Deutschland insgesamt ca. 1,2 Mio. Krankenkassenwechsler zugunsten der BKKn. Wie ist es zu begründen, dass hiervon nur etwa 800 chronisch Kranke waren?"

Ganz einfach: An mangelnder Informationsrecherche der Betroffenen! Wer sich nicht über die - teils eindeutig höherwertigeren - Leistungsangebote der Konkurrenz informiert, bewegt sich zwangsläufig nicht!

Immer mehr Krankenkassen bieten einen "kombinierten" Service an (Betreuung "aus der Ferne" - d. h. telefonische Erreichbarkeit rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr und somit auch außerhalb der üblichen "Bürozeiten"/per Fax/E-Mail/Internet gekoppelt mit einer "Direkt-Betreuung" durch Außendienstmitarbeiter, die ihre Arbeit außerhalb von Kundenbesuchen nicht in teuren Geschäftsstellen koordinieren, sondern von zu Hause aus - und für die Versicherten im Gegensatz zu Geschäftsstellenbüros den wesentlichen Vorteil haben, auf Wunsch auch außerhalb der üblichen "Bürozeiten" verfügbar zu sein; natürlich bekommen diese Außendienstmitarbeiter die für ihre Arbeit benötigten Arbeitsmittel von ihrem Arbeitgeber gestellt). Beispiele:

Die bundesweit geöffnete IKK Hamburg (in die ich ab 01.01.2004 wechsle, weil meine derzeitige Krankenkasse BKK Gothaer VuD ab 01.10.2003 ihren Beitragssatz ausschließlich wegen höherer Einzahlungen in den Risikostrukturausgleich erhöht - d. h. ohne gleichzeitige Ausweitung der freiwilligen Mehrleistungen und somit ohne jeglichen Vorteil für die betroffenen Beitragszahler). Die IKK Hamburg hat darüber hinaus außergewöhliche freiwillige Zusatzangebote im alternativmedizinischen Bereich - unter anderem ein Modellprojekt für anthroposophische Medizin mit dem Ziel, diese künftig im Leistungskatalog aller gesetzlichen Krankenkassen zu verankern; darüber hinaus übernimmt die IKK Hamburg als freiwillige Satzungsleistung u. a. im Rahmen der häuslichen Krankenpflege Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung - und zwar unbefristet so lange, wie der Arzt Behandlungspflege verschreibt (andere gesetzliche Krankenkassen übernehmen diese freiwillige Leistung entweder gar nicht oder nur für einen von vorneherein befristeten Zeitraum - d. h. unabhängig davon, für welchen Zeitraum der Arzt im Einzelfall Behandlungspflege verschreibt); sie hat lediglich eine einzige bundesweit zuständige Geschäftsstelle, von der aus bundesweit sämtliche Aktivitäten gesteuert werden: In Hamburg.

Oder die ebenfalls bundesweit geöffnete BKK IHV, die ihren Versicherten ebenfalls außergewöhnliche Zusatzangebote macht (sowohl im alternativmedizinischen Bereich als auch anderweitig) - die bei den meisten anderen gesetzlichen Krankenkassen nicht zu haben sind.

Natürlich haben solche außergewöhnlichen "Vorbildkrankenkassen" überdurchschnittliche Beitragssätze (die Innungskrankenkasse Hamburg 14,7 %, die BKK IHV 14,6 %) - aber bei diesen Krankenkassen weiß der Kunde, was er für sein Geld im Gegenzug an Leistung bekommt (im Gegensatz zu den meisten anderen gesetzlichen Krankenkassen)!

Wer von seinem Krankenkassenwahlrecht keinen Gebrauch macht bzw. aus Bequemlichkeit keinen einzigen Gedanken daran "verschwendet", soll die damit verbundenen Konsequenzen (steigende Beiträge ohne entsprechende Gegenleistung) tragen - zu Recht!!!


Gruß
Elgin


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