Re: @elgin_fischbach - wieder einmal ... (Sozialpolitik)

HeriZey @, Freitag, 03.10.2003, 07:21 (vor 7527 Tagen) @ Elgin Fischbach

Guten Morgen an Elgin und die anderen,

lange nicht(s) gehört. Und trotzdem hat sich nicht viel verändert ... Immer die alten Argumente, immer die alten Schlagworte mit Tendenz zum Totschlagen.

"Infragestellen einer Beitragsbemessungsgrenze (damit sich besser Verdienende nicht mehr so einfach legal aus dem solidarischen System der gesetzlichen Krankenversicherung verabschieden können)"
Das ist "verdi-like" ein geliebtes Pauschalargument. Alle (bösen) Besserverdiener fliehen der GKV, um sich ach so kostengünstig bei der PKV zu versichern. Und die (guten = solidarischen) Arbeitnehmer tragen die Zeche. Vielleicht ist die Welt nicht nur - wie so bei Ihnen, Elgin - schwarz und weiß? Und die Lösungen nicht immer so einfach wie plakativ?
Die interessante Frage ist doch: Warum werden pauschal quasi-solidarische Leistung ohne Sinn und Verstand gewährt? So z. B. kostenlose Mitversicherung von Gatten und Kindern. Bitte, ersparen Sie sich und uns nun die üblichen verdi-Agrumente. Denken wir doch einmal logisch, ohne gewerkschaftliche/ parteiliche Brillen.: Personen, die nichts einzahlen, haben Anspruch auf volle Leistungen. Nun kann man zu deren "Gunsten" anführen, dass ggf. zukunftsorientierte Leistungen in Form von Kindererziehung o. ä. erbracht werden. Allerdings fehlt dazu, sieht man vom GG ab, die entsprechende Wertung von dieser Leistungen. Was tun? Unter Anerkennung der "unbaren" Leistungen könnte eine Pauschale (vgl. Bürgerversicherung) eimgeführt werden, in die NICHT NUR die "Reichen" mit ihren steten Einnahmen aus Zins, Pacht etc. einzahlen, sondern eben ALLE, auch die, die zZ. noch umsonst in den Genuß der GKV kommen. Wäre das gerecht?

Was mich verwundert: Auf der einen Seiten werden durch Online-Banking/ Hotlines u. ä. Ihres Erachtens Arbeitsplätze abgebaut (oder um es im Kampfjargon zu sagen: vernichtet). Andererseits fordern Sie, dass alle an der "neuen Welt" teilnehmen, zumal es ja Einstiegsangebote für diverseste Gruppen gäbe. Denken wir den Gedanken konsequent und augenfällig (wie Sie es ja gerne tun) zu Ende, heisst dies:
1. Abbau von Beratungskapazitäten zugunsten von Online/ Hotline
2. Zwangsteilnahme aller an diesem System
Was aber ist, wenn ich einen Berater in MEINER Stadt will, ohne 20 km fahren zu müssen? Was ist, wenn mir eine Hotline zu unpersönlich und unverlässlich ist? Muss ich wirklich "Beratung" a la Taunus BKK in Anspruch nehmen, auch wenn ich es nicht will.
Es wird allenthalben über die hohen Beiträge geklagt, doch wenn ich bereit bin, 15% zu zahlen, um dafür meine GS vor Ort zu haben, ist das ok - für mich. Es ist MEINE Entscheidung, und jedem anderen steht es frei, woanders hinzugehen, wo es günstiger ist. Noch eine Bitte: Ersparen Sie mir die Aufwämung von RSA etc. - mir ist es EGAL, warum meine Kasse "mehr" Geld will, denn ich bin zufrieden. Som einfach ist das. Und - obwohl FREIWILLIG versichert, so solidarisch.
Gruß H.


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