Umstellung auf Unisextarife (Private Krankenversicherungen)

Soli, Montag, 15.04.2013, 08:59 (vor 4044 Tagen) @ Debekaversicherter Beamter

Hallo Debekaversicherter Beamter,

das ist richtig. Wahrlich keine leichte Entscheidung. Die Debeka rechnet die bisherigen Altersrückstellungen an und verrechnet diese bereits mit dem neuen Beitrag. Du wirst quasi günstiger in den Unisextarif eingestuft, als dein Alter es vorsieht.(Beispielhaft als 50 Jähriger Beamter zahlst du dadurch im Unisextarif einen Beitrag als ob du ein 40 Jähriger Neukunde im Unisextarif wärst)


Aber du hast in diesem Sinne keinen Nachteil. Ich versiuche es dir mal so leicht wie möglich zu erklären.


Definition Altersrückstellung:
Mit dem Sparanteil des PKV-Beitrags wird eine sog. Alterungsrückstellung aufgebaut um die steigenden Kosten im Alter bereits in der Kalkulation zu berücksichtigen. Der Kunde zahlt also in jungen Jahren einen höheren Beitrag, als nach dem statistischen Risiko zur Deckung der Kosten für seine Altersstufe notwendig wäre. Die Kalkulation mit Alterungsrückstellungen bewirkt somit, dass frühzeitig Mittel für die mit zunehmendem Alter steigenden Krankheitskosten zurückgelegt werden. Im Alter ist der Beitrag dann im Vergleich zu den tatsächlich verursachten Kosten niedriger, da nun die angesammelten Rückstellungen dieses Defizit ausgleichen.


Den Aufbau dieser Altersrückstellung darfst du dir allerdings nicht als individuelles Sparen vorstellen, bei dem später nur das zur Beitragsentlastung angerechnet wird, was man selbst in jungen Jahren angespart hat. Vielmehr sparen die Versicherten eines Tarifs die Rückstellung gemeinsam an, die ab dem 65. Lebensjahr zur Vermeidung bzw. Begrenzung von Beitragserhöhungen dieser Altersgruppe verwendet wird. Je mehr langjährig versicherte Kunden in einem Tarif sind, desto höher sind daher bei der entsprechenden Altersgruppe (Kollektiv) die angesammelten Mittel für Beitragsentlastungen im Alter.

Das Kollektiv des Unisextarifes wird wachsen und glaube mir, dieser Tarif ist im Gegensatz zum alten Bisextarif mit einigen Reserven (Rechnungszins 2,5%) kalkuliert. Hier wird es die nächsten Jahre zu deutlich geringeren Anpassungen kommen, als im Bisextarif.

Was mit dem Kollektiv der alten Bisextarife passiert, kann man bei einigen Versicherungen schon sehen. Die Debeka wird genauso in den "alten" Tarifen erhebliche Anpassungen zum 01.01.14 vornehmen, da dort ja keine gesunden Neukunden mehr vorhanden sind und eine Rechnungszins von 3,5% kalkuliert wird, der längste nicht mehr erwirtschaftet wird. Die Bísextarife sind für die Zukunft starkt unterfinanziert und nur wer die Risikoprüfungen übersteht (gesunde Versicherte) werden in den Unisextarif wechseln.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/private-krankenversicherungen-erhoehen-weiter-...


Ich empfehle dir einen Wechsel ausschließlich an den Leistungen abzuwägen. Der Beitragsunterschied hat nicht mehr die Aussagekraft bzw ist stark verwässert.


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