Re: Frage des Geldes: Arzt darf Kassenpatient ablehnen (Sozialpolitik)

Elgin Fischbach @, Samstag, 16.04.2005, 17:32 (vor 6952 Tagen) @ Jack

Zitat:
"Aber vielleicht führt ja das Absenken des Sozialhilfeniveaus auch zu gesundheitsfördernden Verhaltensweisen: weniger Rauchen, mehr zu Fuß gehen, mehr Bewegung. Das ist partiell zumindest nicht ausgeschlossen, wenn auch - ich gebe es zu - etwas sarkastisch formuliert."

Die Betroffenen werden sich wohl noch nicht "mal mehr ein Fahrrad wirtschaftlich leisten können, um zumindest kürzere Strecken auf diese Art und Weise zurücklegen zu können. Auch regelmäßiger Sport kostet - zumindest in Sportvereinen - Geld (Mitgliedsbeitrag), welches von keinem Sozialamt extra bezahlt wird. Auch Schwimmbadbesuche sind nicht kostenlos zu haben ... diese Auflistung lässt sich beliebig fortsetzen.


Zitat:
"An anderer Stelle dieses Forums haben Sie bereits Ihre Beratungsresistenz hinsichtlich demographischer Entwicklungen gezeigt. Trotzdem komme ich noch mal darauf zurück. Wenn heute zwei Arbeitnehmer einen Rentner alimentieren und dessen Krankenversicherungsbeiträge massiv subventionieren (Rentner nehmen deutlich mehr Leistungen in Anspruch, zahlen aber geringere Krankenversicherungsbeiträge), in einigen Jahrten aber ein Erwerbstätiger einen Rentner alimentieren soll, die Beiträge zur Krankenversicherung aber nicht steigen sollen, muss es doch zu ganz massiven Leistungseinschränkungen kommen. Geht gar nicht anders. Das hat schon vor Jahren angefangen und wird sich lawinenartig beschleunigen. Das System der GKV ist kaputt, nur gemerkt haben es noch nicht alle."

Neben Rentnern, deren Einkommen wirklich eher am unteren Rand liegt, gibt es auch solche, die "anständige" Vermögenswerte besitzen. Anders ist beispielsweise die zunehmende Entstehung von Luxus-Seniorenwohnanlagen, deren Wohnmieten und Gesundheitsdienstleistungen selbst für viele Berufstätige unbezahlbar wären, nicht zu erklären. Deshalb gehören aus meiner Sicht auch regelmäßige Vermögenseinkommen (Zinsen, Mieteinnahmen etc.) künftig in die Bemessungsgrundlage der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung - wie es die Befürworter einer Bürgerversicherung zumindest teilweise fordern (leider nicht konsequent genug).

Gruß
Elgin


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