Re: Krankenkassenüberschüsse umd Einstein (Sozialpolitik)

bosselt, Dienstag, 05.04.2005, 11:57 (vor 6963 Tagen) @ Heri Zey

Hallo Herr Zey,

ich werte es durchaus schon als einen Schritt in die richtige Richtung, wenn Sie sich bei Ihrer simplen Rechnerei lieber auf Lieschen Müller o. a. beziehen statt auf einen Humanisten wie Albert Einstein. Das Rechenergebnis bleibt tatsächlich das gleiche (und hat absolut nichts mit "Relativitätstheorie" zu tun). Aber wenn man so rechnet, wie im Forumsbeitrag vom 14. März 2005 (wo sich der Schreiberling bezeichnenderweise anonym hält und hinter Einsteins gutem Namen versteckt), dann kann man ja auch alle anderen überhöhten Gehälter, Diäten und Schmiergelder damit begründen, dass sie bei Division durch eine Million (Konzernangestellte, Wähler oder Kunden) nur minimale Anteile für den Einzelnen bedeuten.

Also: Bereichert Euch, geht über Leichen - der kleine Mann zahlt ja! Und wenn man es ihm mit "Einsteinscher Rechnerei" schmackhaft machen kann, dann frißt er auch die Kröten.

Auf den Standpunkt kommt es an:

Wenn man auf Seiten der Großverdiener steht, die den Hals nie voll bekommen, dann dividiert man einfach die nächste Erhöhung der eigenen Tantiemen durch die Zahl derer, die sie erarbeiten (oder als Beiträge einzahlen) müssen - und alles ist nur Kleinkram.

Wenn man aber ein armer Schlucker ist, der mit seiner Hände Arbeit gerade mal das Nötigste für sich und seine Familie verdient bzw. als Almosenempfänger durch unverschuldete Arbeitslosigkeit oder Not nicht einmal dies hat, dann denkt man darüber anders.

Fazit:

Die Rechnung stimmt, Herr Zey.

Das ist aber auch alles, was stimmt!

Alles andere ist reine Demagogie bzw. Volksverdummung, mit dem Ziel, dass die Reichen mit ihrer Selbstbedienungsmentalität immer reicher werden und das einfache Volk, dem man von seinem sauer verdienten Geld immer mehr abknöpft, in die Röhre guckt. Als "Wirtschaftsweiser" wirft man ihm dann auch noch "Konsumverzicht" vor und macht ihn zum Sündenbock für die Misere.

Statt auf BILD, ZDF u. a. zu schimpfen und die ZEIT zu zitieren, sollte man sich vielleicht mal selber Gedanken um den Zustand und die Zukunft unserer Gesellschaft machen,

meint Bosselt


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