Re: an Bosselt (Gesetzliche Krankenkassen)
Wenn jemand, wie Wusel, einen Gedanken äußert der darauf abzielt daß zur Ausgestaltung des Generationenvertrages keinerlei (gedankliche) Tabus vorherrschen sollten, so muß man ihm nicht gleich Sozialneid oder Egoismus unterstellen.
Kein heutiger "junger" Mensch in D ist schuldhaft an der aktuellen angespannten Lage unserer Sozialversicherungssysteme.
Ebenso können die heutigen Rentner nicht für den Kollaps unserer SV-Systeme verantwortlicht gemacht werden.
Um jedoch irgendwie das System bis zu einer wirklichen Reform (auf welches neue System auch immer) am Laufen zu halten, müssen beiden Interessengruppen berücksichtigt werden.
Die "Jungen" (soweit man von "den Jungen überhaupt sprechen kann) leisten immer höhere Beiträge von ihrem Erwerbseinkommen mit all den dazu längst bekannten Problemen für den Faktor Arbeit. Gleichzeitig dürfen sie nicht mehr mit einer Rente im Alter rechnen, die ihren Lebensunterhalt in der heutigen Form sichert. Nebenbei dürfen sie schrittweise natürlich auch länger arbeiten - nein genauso mit 55 oder 60 in Rente gehen aber natürlich entsprechnde Abschläge bei der Rente hinnehmen.
Und die heutigen Rentner (soweit man auch hier von den Rentnern sprechen kann) werden wohl zukünftig keine oder deutlich geringere Rentensteigerungen (bzw. leichte Rentenkürzungen) hinnehmen müssen.
Ergo: Beide Parteien werden momentan belastet, ohne daß eine der beiden Gruppen vor Freude in die Luft springen wird.
Niemand wird bei Verstand alle aktuellen Risiken allein den Rentenempfängern aufbürden wollen. Und genauso wenig kann erwartet werden, daß alle Risiken allein von den Beitragszahlern geschultert werden.
In diesem Tenor habe ich die Äußerungen von Wusel interpretiert.
Insofern könnte "Bosselt" wieder von seinem hohen Roß herunter kommen und die Diskusion entspannter begleiten.
bärenstarke Grüße aus Berlin