Re: Höherer Beitrag in der Pflegeversicherung bei Kinderlosen (Sozialpolitik)

senfdazugeber, Dienstag, 18.01.2005, 07:52 (vor 7051 Tagen) @ Michael Jukl

Und warum ist das so? Weil nirgendwo anders als in Deutschland in den führenden Industriestaaten es so sehr vom sozialen Status und vom Einkommen der Eltern abhängt, ob aus den Kindern was wird. Dazu kommt, dass heute sogar viele Paare keine Kinder wollen, obwohl sie es sich leisten könnten, aber halt trotzdem auf etwas verzichten müssten (Freiheit, Unabhängigkeit, evtl. Nachteile im Beruf usw.). Die anderen nehmen dafür häufig einen sozialen Abstieg in Kauf (Armutsrisiko Nummer 1).

Was viele hier der Klagewilligen übersehen ist doch, dass wenn keine Kinder nachkommen, wir alle den Preis bezahlen werden. Was glaubt Ihr den eigentlich, warum die Renten- und Krankenversicherung alle Nase lang reformiert werden muss??? Wer wird denn dann in 20 Jahren die Steuern und Beiträge für eine überalterte Bevölkerung bezahlen? Meines Erachtens müssten Familien mit Kindern noch viel viel mehr gefördert werden. Und nachdem dass finanziert sein muss, bleibt nur die Konsequenz, dass das Geld von den Kinderlosen bzw. Familien mit weniger Kindern aufgebracht wird.

Die wohl egoistische Aussage steht dazu weiter oben von Ute:
"Wer sich für Kinder entschieden hat, soll sie von mir aus auch haben, ABER bitte dann zahlt auch für sie selber !!"

Gesellschaftsproblem nicht erkannt, Blick nur bis zum eigenen Tellerrand - dass sind dann oft aber genau die Leute, die dann später im Alter auf den Schutz der Allgemeinheit pochen.

Und nun zur Pflegeversicherung: hier werden seit Jahren extrem Defizite eingefahren, dass es noch zu keiner Erhöhung gekommen ist, liegt nur daran, dass noch Rücklagen aus den ersten Jahren der Pflegeversicherung vorhanden waren. Dass heißt eine BS-Erhöhung wäre sowieso angestanden. Nur dass Menschen mit Kindern davon "entlastet" hat.

Gut jetzt kommen wieder die, welche keine Kinder bekommen können und sagen, wir können ja nichts dafür.
Das ändert aber nichts daran, dass Familien mit Kinder Unterstützung brauchen, wenn wir das Gesellschaftsproblem lösen wollen.


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