Re: Höherer Beitrag in der Pflegeversicherung bei Kinderlosen (Sozialpolitik)

B. Hohler @, Dienstag, 15.02.2005, 11:14 (vor 7023 Tagen) @ ertl

Was bringt es eigentlich, zwei Gruppen (die mit Kindern und Kinderlose) unserer Gesellschaft gegeneinander auszuspielen? Weder die einen noch die anderen sind besser oder mehr wert.

Was ich aber nicht mehr abkann, sind Argumentationen mit der "Pauschalkeule".

Es reicht nicht, einfach in den Raum zu stellen, dass Kinder 500.000 EUR kosten. Dann mal her mit den genauen Zahlen. Wieviel gebt Ihr aus pro Monat pro Kind und für was genau? Zahlen auf den Tisch!

Und bitte, auch nicht immer wieder die Legende verbreiten, Eure Kinder würden Kinderlosen später mal die Rente etc. bezahlen. Das zahlen nämlich nur Sozialversicherungspflichtige. Dann müsst Ihr erst mal dafür sorgen, dass Eure Kinder später einmal an diesem System teilhaben: Sie dürfen also nicht vorzeitig sterben, auswandern, selbständig werden, selbst z. B. wegen einer Behinderung pflegebedürftig sein, arbeitslos oder Sozialhilfeempänger werden.

Und vielleicht sollte sich jeder, der Kinder hat und meint Kinderlose könnten nicht genug geschröpft werden, Gedanken machen und schlau machen, wo Kinderlose schon jeweils mehr zur Kasse gebeten werden. Wir zahlen in der Krankenkasse eure kostenlos mitversicherten Kinder mit, wir tragen z. B. in Haftpflichtversicherung das erhöhte Risiko Eurer Kids mit, etc. Wenn wir sterben, erben in der Regel nur weit entfernte Verwandte oder Freunde, Bekannte. Die Zahlen dann weitaus mehr Erbschaftssteuer (also selbst nach ihrem Tod werden Kinderlose indirekt noch zur Kasse gebeten).

Und noch eins zum Schluß: Es ist wissenschaftlich nachge-wiesen, dass Zeugungsunfähigkeit zu einem hohen Maß durch Umweltgifte verursacht wird. Es wird wohl niemand behaupten können, daß Leute mit Kindern an der Ver-schmutzung unserer Umwelt nicht beteiligt sind. Darüber würde ich auch mal nachdenken.

Bee


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