Gespräch mit Thorulf Müller (Sozialpolitik)

derKVProfi ⌂ @, Donnerstag, 28.11.2013, 11:37 (vor 3800 Tagen) @ GKVler

wer soll den deiner Meinung nach die korrekte Therapie auswählen? ich bin nach wie vor für Therapiefreiheit - aber vor dem Hintergrund evidenzbasierter Medizin.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Ihnen bewußt ist, dass evidenzbasierte medizin das Gegenteil von Therapiefreiheit ist!

Auch müsste es endlich mal Qualitäts- und Ergebniskontrollen geben, so dass es für die Versicherten/Patienten erkennbar ist, wer ein guter Arzt bzw. welches Krankenhaus gut ist, und wo man besser weg bleibt.

Das gebe ich unumwunden zu! Und da brauch der Kunde gar nicht kucken, wenn die "Versorgungseinheit" den Arzt gar nicht mehr führt, weil seine Qualität nicht ausreicht! Versorgungseinheit meint das, was ich von der heutigen GKV übrig lassen würde!

Auch dürfte es nicht so sein, dass ein einmal zugelassener Arzt quasi einen Job auf Lebenszeit hat.

Das Wort "zugelassen" zeugt davon, dass Sie die heutigen KV-KZV-Strukturen erhalten wollen --- ich nicht!

Also: bei Therapiefreiheit und freie Arztwahl ein deutliches JA - allerdings müsste das System geändert werden, vor allem ist mehr Transparenz notwendig

Tja, man kann ja unterschuiedlicher Meinung sein - Sie sollten dennoch einmal die Begriffe "Therapiefreiheit" und "evidenzbasierte Medizin" versuchen in Einklang zu bringen und sich mit der Frage der freien Arztwahl im regionalen Bereich beschäftigen.

6. Zahnersatz und Kieferorthopädie sind doch bereits privatisiert, dann kann ich das auch ganz machen.

wieso? willst du tatsächlich, dass man den Menschen an ihrem Lächeln das Einkommen ansieht?

In Norwegen erkennt man die Menschen an Ihrem Lächeln! Die Armen haben die besseren Zähne! Die putzen, weil sie die Versicherung sparen wollen.

Im Ernst: ZE und KfO sind heute schon privatisiert - es gibt nur noch Zuschüsse! Da kann man gleich ganz privatisieren. Also lassen Sie bitte ein solch "plattes Stammtischniveau"!!

7. private Unfälle sind Privatangelegenheit und nicht Auftrag der Sozialversicherung, insbesondere da sich Freizeitverhalten stark unterscheidet.


auch hier bin ich anderer Meinung - nach deiner Auffassung würden auch bei Kindern, die sich beim Spielen verletzen oder bei Frauen/Männern, die sich bei der Hausarbeit verletzen, keine Kosten übernommen. Davon betroffen sind auch Glatteisunfälle oder Unfälle beim Heimwerken. Insektenstiche gelten ebenfalls als Unfälle. Auch wenn Senioren zu Hause über die eigenen Füße stolpern und sich dabei die Knochen brechen, sind das Unfälle. Und letztlich: Sport wird von Ärzten als Prävention von vielen Krankheiten - insbesondere Herz-Kreislauf-Krankheiten - empfohlen. Beim Sport können aber auch Unfälle passieren - wo ist also die Grenze zwischen "guten" und "schlechtem weil gefährlichen" Sport?

Sie dürfen doch anderer Meinung sein! Und ich will weder Frauen noch Kindern die Behandlungskosten bei Unfällen verweigern. ich sage nur, dass AG für berufliche Unfälle haften und AN für private haften sollten - udn zwar entsprechend ihrem Risiko. Risiko ist Fallschirmspringen, Fußball, Skisport, etc.

Und bei Unfallfolgen sprechen wir vom kleinen Pflaster über einen Gipsverband auch über langwierige Krankenhausaufenthalten mit anschließenden Reha-Maßnahmen. Bis hin zur verminderten Erwerbsfähigkeit.

Ja, und dennoch kann man das ausgliedern!

und dass willst du wirklich alles ausschließen? nee, die Aussage ist mir ehrlich zu platt

Nein, anderweitig absichern!

8. AU-Bescheinigungen sollten Geld kosten, außer der Patient ist Chorniker. Und dafür gibt es sehr gute Gründe.


welche?

Nun, wenn Du nicht selbst drauf kommst - warte mal ab ... demnächst ist Montag - viel Spaß morgens in der Arztpraxis!


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum