Kosten durch viele Kinder in der PKV (Sozialpolitik)

GKVler, Dienstag, 28.06.2011, 12:43 (vor 4676 Tagen) @ Thomas

Hallo Thomas

dein Problem sind die unterschiedlichen Prinzipien von GKV und PKV:

in der PKV wird der Beitrag nur nach dem persönlichen Risiko berechnet: das ist in jungen Jahren, wenn die meisten in die PKV wechseln, und als Single ohne Kinder im Anhangniedriger. Und steigt an mit dem steigenden Lebensalter und es steigt weiter mit der Anzahl der zu versichernden Personen. Deine persönliche Leistungsfähigkeit spielt bei der ganzen Sache keine Rolle.

Bei der GKV wird der Beitrag nach der persönlichen Leistungsfähigkeit (Einkommen!) berechnet. Das individuelle Risiko spielt keine Rolle. Wenn Frau (oder auch Mann) und Kinder daheim sind und kein eigenes Einkommen haben, werden sie mitversichert.

Du bist nicht der einzige, der dieses Problem hat. Und deine Geschichte (oder Geschichten wie deine) habe ich schon tausendmal gehört. In jungen Jahren wird man in die PKV gelockt..,..weil die ja so viel günstiger ist. Und in späteren Jahren ändert sich das eigene Leben: man wird älter, bekommt Kinder, es kommt vielleicht der ein oder andere Schicksalsschlag. Und auf einmal ist die ach so günstige PKV nicht mehr finanzierbar bzw. wird zu einem Klotz am Bein. Man sehnt sich zurück in die GKV. Und bekommt die Antwort, dass das leider nicht funktioniert.

Du hast letztendlich nur die Möglichkeit, auf Gehalt zu verzichten (um wieder unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze zu gelangen) oder vielleicht ganz auf den Job zu verzichten und deine Frau arbeiten zu lassen. Dann kommt ihr wieder in die GKV. Die von Joachim Röhl so heiß angepriesenen Gehaltsübertragung in Altersvorsorge bieten leider längst nicht alle Arbeitgeber an. Und wenn, wäre die Frage, welche Versicherung für den Kunden und nicht nur für den Versicherungsverkäufer Vorteile bietet.

Gegen die Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze (die du forderst) würden sofort alle PKV-Vertreter (inklusive Joachim Röhl und Sabine) stark protestieren - dann können sie nicht mehr so viele PKV-Policen verkaufen. Mit der aktuelle Regierung wird dies sicherlich nicht geschehen - dafür sind zuviele Parteispenden geflossen.

Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass die PKV wirtschaftlicher ist als die GKV. Im Gegenteil: die PKV könnte die Krankenversicherung der gesamten Bevölkerung der BRD (wie es die GKV tut) nicht finanzieren. Sie hat sich auf gut verdienende, gesunde Versicherte spezialisiert. Auch über das City-BKK-Desaster können wir gerne diskutieren - aber bitte in einem anderen Thread.

Gruß
GKVler


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